Deutschland

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Sammelbecken für deutsche Kartoffeln und ihre Geschichten über Deutschland.

Nicht zu verwechseln mit !dach und !chad.

Regeln

Bundesländer:

founded 3 years ago
MODERATORS
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Was haltet ihr von der Idee des Industriestrompreises? Demnach würden die Unternehmen aus dem sogenannten Transformationssektor subventioniert. Auf der einen Seite werden damit zumindest keine falschen Anreize gesetzt (Stahl, Zement, ...), auf der anderen Seite frage ich mich, ob die Maßnahme überhaupt wirksam wäre hinsichtlich der wirtschaftlichen Großwetterlage in Deutschland. Haben die betroffenen Unternehmen überhaupt einen nennenswerten Anteil an der Wirtschaftsleistung? Was ist mit der Beschaffung von Rohstoffen und Halbzeugen aus dem Ausland, die nicht subventioniert sind, aber trotzdem die Herstellkosten der deutschen Hersteller in die Höhe treiben? Wenn ich richtig informiert bin, waren viele Stahlerzeugnisse in den letzten Jahren überall schwer und teuer zu bekommen, Lieferkette Probleme, etc.

Mich würden eure Einsichten interessieren!

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Später in Rente gehen? Höhere Beiträge zahlen? Renten kürzen? Darüber streiten sich die Politiker:innen. Es gibt aber noch andere Möglichkeiten, das System nachhaltiger und gerechter zu machen.

https://archive.ph/XhXba

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Das Bundeskanzleramt hat Verbänden eine Frist von gerade einmal gut 24 Stunden gesetzt, um zum 88-seitigen Referentenentwurf des neuen BND-Gesetzes Stellung zu nehmen. Die Nichtregierungsorganisation Reporter ohne Grenzen veröffentlicht das Dokument (PDF) und kritisiert gemeinsam mit der Gesellschaft für Freiheitsrechte (GFF) das Vorgehen der zuständigen Behörden als unzureichende Verbändebeteiligung und mangelnde Einbindung der Öffentlichkeit.

[...]

Laut Reporter ohne Grenzen fördere bereits eine erste Prüfung der geplanten Änderungen Zweifel an der Verfassungsmäßigkeit der neuen Regelungen. „Der Gesetzgeber verpasst erneut die Chance auf eine längst überfällige und ganzheitliche Reform des BNDG, das auf den festen Boden der Verfassung gehört“, so Reporter ohne Grenzen (ROG) in einer Pressemitteilung.

[...]

Aus Sicht von ROG und GFF sei in so kurzer Zeit eine sorgfältige und tiefgründige Kommentierung des komplexen Regelwerks schlicht nicht leistbar und der Qualität eines Gesetzgebungsverfahrens wenig zuträglich. Die Fristsetzung könne nicht als eine angemessene, demokratische Verbändebeteiligung verstanden werden. Um verfassungsrechtliche Risiken und den unrechtmäßigen Eingriff in Grundrechte zu vermeiden, sei gerade im Bereich der Sicherheitsgesetze Gründlichkeit vor Schnelligkeit sowie ein ergebnisoffener öffentlicher Diskurs während des Gesetzgebungsverfahrens dringend geboten.

[...]

Trotz unzähliger Hinweise von Sachverständigen im Gesetzgebungsverfahren kam nach Ansicht der Nichtregierungsorganisationen ein Gesetz heraus, das etliche Maßgaben des Bundesverfassungsgerichts verletze und jenseits dieser Maßgaben weitere verfassungswidrige Befugnisse eingeführt habe. Ende 2022 erhoben ROG und GFF daher erneut Verfassungsbeschwerde gegen das aktuelle BND-Gesetz.

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Das Landgericht Erfurt hat einen Richter zu zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt, weil er 2021 die Maskenpflicht an zwei Schulen kippen wollte.

Ein Familienrichter, der mit einer Entscheidung die Corona-Maskenpflicht an zwei Weimarer Schulen kippen wollte, ist zu einer Bewährungsstrafe verurteilt worden. Das Landgericht Erfurt sprach den Juristen am Mittwoch der Rechtsbeugung schuldig und verhängte gegen ihn eine Freiheitsstrafe von zwei Jahren ausgesetzt zur Bewährung.

Der Mann habe ein Urteil gefällt, „das er von vornherein so beabsichtigt hatte“, sagte der vorsitzende Richter in der Urteilsbegründung. Das Verfahren am Amtsgericht Weimar, in dem er seine Entscheidung fällte, habe er aktiv generiert.

[...]

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submitted 2 years ago* (last edited 2 years ago) by Synecdoche@feddit.de to c/deutschland@feddit.de
 
 

Volksverpetzer, gemeinnütziger Anti-Fake-News-Blog hat diese Petition gestartet und richtet sie an den Bundesrat.

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Der Entwurf des Selbstbestimmungsgesetzes wird jetzt gerade im Kabinett verhandelt. Mein Eindruck ist, dass keine Seite so richtig glücklich mit dem Entwurf ist.

Auch Kritik, dass Männer künftig in Frauenhäuser oder Frauensaunen eindringen könnten und Frauen dort dann nicht mehr sicher seien, wies der Minister zurück. Über den Zugang dort könnten die Betreiber auch weiterhin selbst entscheiden. Es sei wichtig, dass solch ein Fall geregelt werde, „er taucht in der Praxis aber ganz selten auf“.

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Dokumente aus laufenden Strafverfahren darf man in Deutschland eigentlich nicht veröffentlichen. Doch es gibt Dokumente, die gehören an die Öffentlichkeit.

Kaum eine aktivistische Initiative erhitzte in den vergangenen Jahrzehnten die deutschen Gemüter so sehr wie die „Letzte Generation“. Ihre Aktionen und Straßenblockaden sollen die Bundesregierung zum Kampf gegen die Klimakatastrophe animieren, riefen bundesweit aber vor allem zahlreiche Schmerzgriffe, Taliban-Vergleiche und allerlei Selbstjustiz hervor.

Im Mai ließ die Generalstaatsanwaltschaft München die Wohnungen und Aufenthaltsorte von sieben Menschen der „Letzen Generation“ durchsuchen. Polizistinnen trugen Computer und Telefone aus den Zimmern, beschlagnahmten Bankkonten und die Website. Auch die Telefonate der „Letzten Generation“ mit Journalistinnen ließ die Generalstaatsanwaltschaft München monatelang abhören.

Der Vorwurf der Staatsanwaltschaft: „Die letzte Generation“ habe eine kriminelle Vereinigung gebildet, strafbar mit bis zu fünf Jahren Gefängnis.

Wie begründet ein Gericht diese Maßnahmen? Das ist eine wichtige Frage. Sie sollte öffentlich diskutiert und bewertet werden. Doch so einen Gerichtsbeschluss zu veröffentlichen, ist eigentlich gegen das Gesetz. Ich mache es trotzdem.

Hier veröffentliche ich erstmals die Beschlüsse des Münchner Amtsgerichts zu den Durchsuchungen, Beschlagnahmungen und Abhörmaßnahmen gegen die „Letzte Generation“. In diesen Dokumenten sieht man: Grundrechte wie die Pressefreiheit hat das Gericht gar nicht geprüft, als es beschloss, dass die Aktivist*innen durchsucht und abgehört werden dürfen.

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Ursprünglich sollte die Abhörmaßnahme Ende Januar 2023 auslaufen. Spätestens zu diesem Zeitpunkt musste dem Ermittlungsrichter klar gewesen sein, wie unverhältnismäßig die Überwachung ist. Denn die Kriminalpolizei schrieb in einem internen Vermerk am 9. Januar, der mir vorliegt, den ich aber aus Quellenschutzgründen nicht veröffentlichen kann: „Auf dem Anschluss gehen fast ausschließlich Anfragen von Medienvertretern, Studenten und Schülern ein, die um eine Presseauskunft oder ein Interview bitten.“ Weiter heißt es darin: „Durch die Telekommunikationsüberwachung zeigt sich jedoch auch, dass die tatsächlichen Anschlussnutzer für den örtlichen Raum Berlin Pressevertreter über Aktionen in Kenntnis setzen und auch durch Aktivisten über Aktionen informiert werden. Das Verhalten der tatsächlichen Anschlussnutzer zeigt, dass diese bereits vorab von anderen Personen in Kenntnis gesetzt werden und beweist somit den Organisationsgrad der Letzten Generation.“

Der zentrale Satz folgt darauf: „Erkenntnisse über bevorstehende Aktionen, welche nicht bereits durch Pressemitteilungen oder -Konferenzen veröffentlicht wurden, konnten ihm (sic!) Rahmen der Überwachung nicht festgestellt werden.“

Das bedeutet: Der Ermittlungsrichter wusste möglicherweise schon im Oktober 2022, aber allerspätestens im Januar 2023, dass Journalist*innen überwacht werden und dies noch nicht einmal einen Mehrwert für die Ermittlungen bedeutet. Trotzdem verlängerte das Gericht die Abhörmaßnahmen daraufhin um weitere Monate. Nähere Angaben dazu machte die Münchner Generalstaatsanwaltschaft auch auf Anfrage nicht. Sie verweist auf die laufenden Ermittlungen und ihre Pressemitteilung, nach der die Maßnahmen verhältnismäßig gewesen seien. Inzwischen wurde die Überwachung nach Angaben der Generalstaatsanwaltschaft eingestellt.

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Der bayerische Ermittlungseifer könnte vor allem politisch motiviert sein. Der Ermittlungsrichter schreibt in den Beschlüssen in Bezug auf eine Aktion, dass Politiker eine strafrechtliche Ahndung gefordert hätten. Offenbar vermutet das Münchner Amtsgericht hinter der „Letzten Generation“ linke Aktivistinnen. So steht im Durchsuchungsbeschluss, die Polizeibeamtinnen sollten u.a. nach Gegenständen, Unterlagen und Dateien suchen, „die Aufschluss über links-radikales verfassungswidriges Gedankengut“ der Beschuldigten geben.

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Ob die Liste allerdings tatsächlich und ausschließlich Straftaten enthält, ist völlig offen. Bisher streiten Gerichte und Rechtswissenschaft darüber, ob etwa die Straßenblockaden der „Letzten Generation“ als ziviler Ungehorsam überhaupt strafrechtlich relevant sind. Aktenzeichen von abgeschlossenen Gerichtsverfahren enthält die Liste der Aktionen in den Beschlüssen nicht, konkrete Straftatbestände auch nicht. Daraus zu schließen, dass die „Letzte Generation“ künftig Straftaten von einigem Gewicht bezwecke, dürfte äußerst umstritten sein.

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Das Amtsgericht München wirft der „Letzten Generation“ im Durchsuchungsbeschluss sogar vor, dass sie selbst zum Opfer von Selbstjustiz werden, wenn „geschädigte Autofahrer Aktivisten der Letzten Generation körperlich oder sogar mit dem PKW angreifen“. Dies nähmen „die Mitglieder der Letzten Generation zumindest billigend in Kauf“, heißt es in den Beschlüssen. Die Straftaten gegen die „Letzte Generation“ werden den Opfern zugerechnet.

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Zur Abschreckung trug maßgeblich bei, dass die Polizei nach der Beschlagnahmung der „Letzte Generation“-Website dort meldete, die Initiative sei eine „kriminelle Vereinigung“ und Spenden an sie sei „mithin ein strafbares Unterstützen“. Das war offensichtlich rechtswidrig, die Polizei musste die Formulierung ändern.

Zudem dürfte es besonders einschüchtern, dass die Justiz nicht nur wegen der Bildung, sondern auch wegen der Unterstützung einer kriminellen Vereinigung ermittelt: Das ist zum einen gegen das Betreiben der Website gerichtet, zielt zum anderen aber vor allem auf das Geld der „Letzten Generation“ ab. Denn die Durchsuchung beim gemeinnützigen Verein, der das Spendenkonto für die Initiative führte, schüchtert bis heute offenbar institutionelle Geldgeber*innen der „Letzten Generation“ ein. Viele unterstützen die Ziele der Initiative, aber haben Angst vor dem harten Durchgreifen der Justiz.

Ob deren Maßnahmen verhältnismäßig waren oder eher ein politisches Manöver, kann nicht nur nach jahrelangen Verfahren von Gerichten entschieden werden, zumal die Verfahren nach § 129 StGB häufig besonders lange dauern. Es muss jetzt öffentlich diskutiert werden. Denn jetzt entfalten die Maßnahmen ihre durchgreifende Wirkung in Teilen der Bevölkerung. Deswegen sind die Beschlüsse der bayerischen Justiz jetzt hier transparent einsehbar.

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Ich bin letzte Woche über diesen Artikel gestolpert, der mir vor Augen geführt hat, wie gut es mir doch eigentlich geht. Da gerade ja wieder viel diskutiert wird über Sozialstaat, Kinderarmut, etc. finde ich es krass, wieviele Menschen mit ihren Problemen in unserer Gesellschaft unsichtbar sind und überhaupt keine Lobby haben. Warum wird darüber nicht viel mehr berichtet, warum machen das die Parteien links der Union nicht zu ihrem Programm?

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Der Bundeskanzler wird die Cum-Ex-Affäre nicht los. Neue Dokumente und E-Mails aus dem inneren Zirkel von Olaf Scholz wecken nach stern-Informationen Zweifel an der Darstellung seiner Roll

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Dem stern liegen neue E-Mails aus seinem engsten Umfeld vor. Sie zeigen Unstimmigkeiten im Team des Sozialdemokraten. Und sie wecken Zweifel am Kern seiner Darstellung, sich an die Treffen mit der Privatbank nicht erinnern zu können. Es geht um einen Kalendereintrag, auf den Scholz sich berief – der von seinem eigenen Team allerdings unauffindbar war.

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Am 30. April 2021 muss Scholz vor dem Untersuchungsausschuss aussagen. Fünf Tage vorher bastelt Schmidt an einem Sprechzettel für Scholz. Per E-Mail schickt er um 19:10 Uhr Formulierungsvorschläge an Jeanette Schwamberger, Scholz‘ Büroleiterin: Die Warburg-Bank habe Rückstellungen gebildet und würde im Falle einer Verurteilung zahlen. Der Steuerzahler müsse "keinen Schaden befürchten", schreibt Schmidt und schlägt weiter vor: "Im November 2017 hat sich der damalige Erste Bürgermeister Olaf Scholz mit Herrn Olearius in seinem Bürgermeister-Amtszimmer zu einem Gespräch getroffen. Dies ist dem Dienstkalender des Bürgermeisters zu entnehmen."

Schwamberger antwortet um 22:30 Uhr: "Das irritiert mich", schreibt sie an Schmidt und Hebestreit, sie finde nichts in der Kalenderdatei. "Ich habe noch nie einen Termin mit Olearius von November 2017 im Kalender gesehen. Auch nicht einen Termin im Oktober 2017. Das ist alles merkwürdig, aber wir sind alle Kalender durch."

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Scholz‘ Erklärung vor dem Untersuchungsausschuss ist speziell. Aufgrund eines IT-Problems in seinem Finanzministerium seien im Kalender ab Mitte Oktober 2017 "ausschließlich Termine meines Amtsvorgängers, Bundesminister Altmaier" zu finden. "Insofern gehe ich davon aus, dass das Treffen stattgefunden haben wird, auch wenn ich daran keine eigene Erinnerung habe." Das klingt wie: Der Kalender ist zwar leider unvollständig, aber der Termin mit Olearius wird schon darin gewesen sein.

Gegen diese Version sprechen Erkenntnisse des Landeskriminalamts Nordrhein-Westfalen. Die Behörde, die im Rahmen ihrer Ermittlungen ein damaliges E-Mail-Postfach von Scholz beschlagnahmte, hat dieses inzwischen in einem Vermerk ausgewertet. Und siehe da: Für den 10. November 2017 sind acht Termine festgehalten, von neun Uhr morgens bis 23 Uhr abends. Scholz hat demnach etwa ein Forschungszentrum in Hamburg besucht und die Konferenz einer bekannten Stiftung der Stadt eröffnet. Ein Termin mit Olearius ist nicht verzeichnet.

Das wirft viele neue Fragen auf. Wie kommt es, dass Scholz‘ Sprecher Hebestreit sich auf einen Kalendereintrag berief, der offenbar nie existierte? Auf welcher Basis konnte Scholz selbst den Termin bestätigen? Wenn es dazu keinen Kalendereintrag gab, muss die Bestätigung für das Treffen im November 2017 eigentlich auf Erinnerungen beruhen – aber die will Scholz ja angeblich nicht gehabt haben.

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Kranker Mann Europas, Sozialtourismus, Ruck: Die CDU bringt die Rhetorik der Neunziger zurück. Das sagt möglicherweise mehr über die Partei aus als über die Gegenwart.

"Was ist los mit unserem Land?", fragte der Mann am Berliner Rednerpult und antwortete dann gleich selbst: "Im Klartext: Der Verlust wirtschaftlicher Dynamik, die Erstarrung der Gesellschaft, eine unglaubliche mentale Depression – das sind die Stichworte der Krise. Sie bilden einen allgegenwärtigen Dreiklang, aber eben einen Dreiklang in Moll."

Nein, diese Sätze stammen nicht aus einem Leitartikel oder einer Politikerrede 2023, sondern von einem Auftritt im Jahr 1997. Aus der später berühmt gewordenen Ruck-Rede des damaligen Bundespräsidenten Roman Herzog. Dass einem aber dieser Sound heute wieder so vertraut vorkommt, ist kein Zufall. Die politische Sprache, gerade die konservativer und liberaler Politiker, greift aktuell wieder ins Arsenal jener Jahre: Willkommen in der großen Neunzigershow!

Ganz vorne mit dabei: Carsten Linnemann, Neu-Generalsekretär der CDU. Der erklärt, Leistung müsse sich wieder lohnen, Fördern und Fordern müsse wieder gelten, das Land brauche eine Agenda 2030, und überhaupt: einen "Ruck 2.0". Hier wird der Bezug auf Herzog, dessen Rede einst in dem Satz gipfelte, durch Deutschland müsse ein Ruck gehen, explizit. Linnemann findet: "Es geht uns heute leider wieder so wie in den späten Neunzigerjahren."

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Die "Agenda 2030" müsste auf Stromnetze und Schuldenbremse zielen

Aber auch das Magazin erkennt eine Krise und klagt über deutsche Behäbigkeit. Es schlägt, ebenso wie Linnemann, eine "Agenda 2030" vor. Allerdings enthält die Reformagenda des Economists auch zwei zentrale Forderungen, die bei der CDU nicht vorkommen: den schnellen Ausbau der lange vernachlässigten Stromnetze, die "die Umstellung auf günstige, erneuerbare Energien ausbremsen und so die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie bedrohen". Und ein Ende des deutschen "Fetisch" und der "Obsession" mit dem ausgeglichenen Staatshaushalt, sprich: der Schuldenbremse. Die hat die CDU einst erfunden und will sie auf jeden Fall beibehalten.

Beides, Stromnetze und staatliche Investitionen, spielten im Reformdiskurs der späten Neunzigerjahre keine Rolle. Der Bezug auf damals dient also auch dazu, jene Probleme zu verschleiern, für die seitdem vor allem die CDU verantwortlich war.

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Die Union hat stets verschlafen, was sie einfordert

Wenn nun die Union die politischen Umbauten von vor 20 Jahren als Vorbild für die Gegenwart feiert, hat das eine besondere Ironie: Nicht die 16-Jahre-Kohl-CDU setzte schließlich die von ihr geforderten Sozialreformen um. Das taten SPD und Grüne unter Gerhard Schröder. So wie auch nicht die 16-Jahre-Merkel-CDU das Land energie- und wirtschaftspolitisch reformiert hat, sondern SPD, Grüne und FDP das erledigen sollen.

In den Neunzigerjahren arbeitete die CDU zudem noch mit politischen Mitteln, die sie sich später verkniff. Sie sammelte beispielsweise 1999 in Hessen bei ihrer "Kinder statt Inder"-Kampagne gegen das neue Staatsbürgerschaftsrecht noch recht unverbrämt Stimmen gegen Ausländer. Ausgerechnet diese damals scharf kritisierte Kampagne lobte nun im Mai 2023 der heutige Parteivorsitzende Friedrich Merz bei einem Besuch in Hessen. Sie zeige die "Bereitschaft, sich in den streitigen Themen klar zu positionieren".

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Der bundesweit mit ukrainefeindlichen Aussagen aufgefallene Aktivist Eugen Walter ist bei einem Unfall ums Leben gekommen. Er hatte zuvor noch seinen 36. Geburtstag gefeiert.

Stunden nach seiner Teilnahme und seiner Rede bei einem prorussischen Autokorso in Köln ist der russlanddeutsche Aktivist Eugen Walter (36) bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen. Eine Polizeistreife entdeckte seinen Wagen in der Nacht zu Montag in einem Graben an einer Bundesstraße, für Walter kam jede Hilfe zu spät. Um ihn trauern nun Familie und die neu gegründete Querfront-Vereinigung "Aufbruch Frieden-Souveränität-Gerechtigkeit“, in deren Vorstand Walter neben den rechtsextremen Politikern Markus Beisicht und André Poggenburg* saß.

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Bei meiner Suche nach Radtouren in meiner Umgebung finde ich durchaus ein paar GPX Tracks, die ich nutzen wollte. Aber die Websuche bringt mich nur auf Seiten, die alles hinter einer Einlogg- und Eigene-App-Barriere verstecken.

Es gibt doch bestimmt irgendwelche nutzerzentrierte Seiten die es uns erlauben, GPX Track’s zu teilen, kategorisieren und herunterzuladen, so dass ich sie in der Kartensoftware meiner Wahl nutzen kann. Hat jemand einen Hinweis?

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tl;dr: kommt drauf an, wahrscheinlich schon.

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Hallo Leute! Ich bewerbe mich für Studienkolleg beim Deutschland, und dafür muss ich erstmal eine Aufnahmeprüfung in Deutschland schreiben, und damit muss ich von Berlin nach Karlsrue, und dann von Karlsruhe nach Muenchen reisen. Ich werde bald vierzehn Tagen im Deutschland sein.

Ich habe die Lebensmittelkosten in Restaurants gesehen, und sie sind relativ teuer für mein Geschmack. Jemand mich erraten, wo ich billiges essen in Deutschland finden kann? Danke.

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Hallo Leute, ich lebe zurzeit in Köweit, und ich moechte in einem Fitnessstudio gehen, wenn ich in Deutschland bin. Meine Frage ist, wie soll ich damit umgehen. Ich habe schon gelesen, dass wir einen langen Vertrag für das Fitnessstudio abschließen müssen, aber das ist bei mir keine Problem.

meine Fragen sind eher technischer Natur, hier sind sie:

  1. Brauche ich ein separates Paar Schuhe für das Fitnessstudio?

  2. Sollte ich ein Schwitztuch mitbringen, oder stellt das Fitnessstudio Desinfektionstücher zur Verfügung?

  3. In das Land, dass ich jetzt lebe, die Turnhallen sind nach Geschlechtern getrennt, Was sollte ich bei gemischten Fitnessstudios beachten?

  4. Darf man in der Turnhalle beim Kreuzzheben, das Langhalten fallen lassen?

Danke für die Ratschläge, und ich würde mich über weitere Tipps und Grammatikkorrekturen freuen

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