this post was submitted on 16 May 2025
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Ich habe so einen Tanz mal in echt und ganz aus der Nähe gesehen. Sehr beeindruckend, ausdrucksstark und exotisch. Das Foto wird dem nicht gerecht.
Befremdlich finde ich allerdings, dass sie es dort so krass verbieten und so schlimm bestrafen. Da scheint mir noch recht viel alter britischer Kolonialismus am Leben zu sein.
Vielleicht ist es auch schlicht unangebracht und eine "Ordnungswidrigkeit", so einen expressiven/aggressiven Tanz unangemeldet in einem Parlament aufzuführen.
Vielleicht ist es unangebracht und kolonialistische Unterdrückung, die kulturell verankerte Ausdrucksformen der Ureinwohner als Ordnungswidrigkeit unter Strafe zu stellen.
Demonstrieren darf man im deutschen Parlament auch nicht. Würdest Du es gut finden, wenn die AfD im Parlament "Erika" oder sonstige nicht verbotenen ("Volks-")Lieder singen dürfte?
(Ich möchte die inhaltlichen Bedeutungen der Ausdrucksformen nicht gleich setzen. Es geht um den Erhalt der Ordnung eines Parlaments als Diskussionsplattform, die durch demonstrative Unterbrechungen absichtlich gestört wird.)
Dass die Strafe so ungewöhnlich hoch ausfallen soll, halte ich dagegen für sehr bedenklich. Hier nutzt wieder einmal ein rechtskonservativer Teil eines Parlaments seine Stellung um unerwünschte Positionen mundtot zu machen.
„Demonstrieren“ ist aber auch keine allgemein in der deutschen Kultur verankerte und verbreitete Ausdrucksform und Deutschland wird auch nicht von Kolonialherren beherrscht, die diese kulturell wichtige Ausdruckform verbieten.
Ich wäre vorsichtig damit, unsere Vorstellungen von Diskussionskultur auf andere Kulturen zu projizieren. Wir wissen schlicht nicht, wie sich die Maori-Regierung ohne Kolonialisierung entwickelt hätte und wie prominent Haka in der Diskussionskultur wäre. Die im Artikel erwähnten Beispiele von auf Antrag stattgefundenen Haka könnte aber ein Hinweis sein.
Vielleicht kann man das eher mit im deutschen Parlament stattfindenden Reden und Zwischenfragen/-rufen vergleichen statt mit Demonstrationen.
Da sind wir uns definitiv einig.
Singen aber schon. Darauf wollte ich mit meinem etwas krummen Beispiel hinaus. Das ist auch eine Handlung mit demonstrativem Charakter. Da war meine Formulierung etwas zu lax. So sehr ich Arbeiterlieder in deutschen Parlamenten feiern würde, finde ich es doch richtig, dass die nicht erlaubt sind.
Bin ich. Aber das Parlament vertritt nicht nur die Haka. Auch wenn die Nachfahren der Kolonialisten nicht indigen sind, haben sie ja einen Anspruch auf Repräsentation durch den Staat und dessen Regierung. (Disclaimer: Ich kenne mich mit den dortigen Gegebenheiten nicht aus und ich halte es durchaus für schlüssig und möglich, dass das neuseeländische Recht mit historischem Ursprung einen Aspekt einer indigenen Kultur unterdrückt. Ich will mir da auch kein definitives Urteil erlauben.)
https://edition.cnn.com/2025/04/10/world/new-zealand-bill-defeated-maori-rights-intl-hnk/index.html
Protest: Erfolgreich
Gesungen wird auch immer mal wieder.
Was es mit der Aktion und den Rechten der Maoris grad so auf sich hat, wurde eigentlich auch im originalen Artikel besprochen.
Warum? Ich hätte nichts dagegen. Und ob die Faschos der AfD jetzt Erika singen oder ihr übliches Gesülze von sich geben, ich sehe inhaltlich keinen Unterschied.
Du meinst Maori. Haka heißt Tanz und bezeichnet heutzutage die traditionellen Tänze der Maori.
Und wie wird diese Repräsentation geschmälert, wenn die Maori ihre Haka im Parlament zeigen? Es ist ja nicht einmal so, dass Haka verboten sind. Das „Problem“ hier ist, dass sie nicht beantragt wurden und das Problem (ohne Anführungsstriche) ist, dass die Abgeordneten übermäßig hart bestraft werden.