this post was submitted on 16 Aug 2025
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Finde ich gut, dass jetzt gesetzliche Rentenansprüche endlich korrekt besteuert werden.
So gut ich den Gedanken finde, so undurchdacht halte ich die Forderungen: Alle Vermögensarten über 1 Millionen sollen besteuert werden.
Ich kann der Einfachheit etwas abgewinnen - wird je komplizierter bei einer Umsetzung. Nur: Die Höhe von 1 Millionen kann ich nicht nachvollziehen. Da ist doch klar, das da viel Widerstand aufkommt, da es eben nicht Reiche und Überreiche trifft, sondern gehobene Mittelschicht und kleine Unternehmen mit Betriebsvermögen.
Sind die nicht auf der Höhe der Zeit? Millionäre waren die Reichen der 80iger Jahre. Dank Inflation reden Banken erst ab 5 Millionen Vermögen von Reich. Darunter sind es „Everyday Millioniares“ - sprich vermögendere Normalos. Die bekommen nur Service von der Stange, nichts mit Spezialservice oder Anspruch.
Besser kann man das Spannungsfeld von Vermögen und Demokratie nicht aufzeigen. Wenn man zu den vermögendsten 10% der Haushalte gehört, hat man nicht mal eine Million Euro Vermögen. Das fängt bei 700k pro Haushalt (!) an. Also eigentlich eine bequeme Mehrheit, die ein Interesse daran haben sollte, dass die Vermögensteuer ab 1 Mio. anfangen sollte.
Dass es "viel Widerstand" gibt zeigt also wunderbar, wie die Minderheit der Vermögenden die Politik im Land bestimmt.
Hast du eine Quelle für die 700k pro Haushalt?
Hier z.B.
https://www.iwkoeln.de/studien/judith-niehues-maximilian-stockhausen-ein-vermoegensvergleich-nach-altersgruppen.html
2017 waren 722k sogar die Grenze zum 95er Perzentil
https://www.boeckler.de/de/boeckler-impuls-wie-sind-die-vermoegen-in-deutschland-verteilt-3579.htm
Generell ist, funnily enough, die Datenlage da eher schlecht, u.a. weil wir keine Vermögensteuer haben. Deshalb wissen wir gar nicht so viel über die Vermögen im Land 😅
Danke, ich habe mir die erste Studie durchgelesen. Und mit der sind deine 700k pro Haushalt nicht mehr haltbar, da deutlich zu niedrig.
Denn erstens schreibt die Studie, dass die Werte eine subjektive Werteinschätzungen sind und gegenüber einer amtlichen Betrachtung zu niedrig ausfallen. Und zweitens kommen sie mit dieser Methode sogar schon auf die subjektive Werteinschätzung von 777.200 Euro. Eine amtliche Erfassung würde laut Studie dann aber zu noch höheren Ergebnissen führen.
Die Studie vergleicht daher nur die relativen Vermögens-Verteilungen zwischen Altersklassen bei subjektiver Werteinschätzung. Und ist nicht nutzbar für das heranziehen von absoluten Vermögenswerten wie es ein Finanzamt tatsächlich erfassen müsste.
Die Untererfassung bezieht sich meistens auf Milliardäre, die in Stichproben von 4000 Haushalten halt nicht so oft vorkommen, und wenn dann auf solche Befragungen nicht antworten. Da man Perzentile betrachtet, würde sich der Wert aber auch so krass nicht verändern, wenn am oberen Ende noch mal ein paar Werte eingeschoben würden.
Da auch in den oberen 10% die Verteilungskurve richtig steil wird, kann man auch davon ausgehen, dass da viele an der Millionengrenze rumdümpeln. Aufgrund der traurigen Datenlage findet man aber dazu keine verlässlichen Aussagen.
Aber ja, der Trend geht ja dahin sich selbst für arm zu halten, deswegen sind die Selbstauskünfte meistens auf der niedrigeren Seite. Was im Übrigen auch ganz witzig ist: die meisten reichen Menschen wissen auch, dass ihr Reichtum irgendwie "falsch" ist, deswegen sehen sie sich gerne als arme Kirchenmäuse. Siehe Merz mit seiner gehobenen Mittelschicht 😅.
Aber summasummarum ist das auch nur ein weiterer Grund für eine Vermögensteuer: mal Klarheit und verwertbare Daten für die Aufschlüsselung der Verteilung im Land.