Hi Folks, ich suche ein Wort um das Wesen einer Person zu beschreiben, die Anzeichen von Kontrollzwang und extremer Neugier an (zumindest für mich banalen und uninteressanten) Dingen zeigt. Das Verhalten kommt gepaart mit einer ausgeprägten Skepsis.
Beispielsituationen:
- Es wird per Webcam verfolgt, ob der Spediteur auch sauber den (privaten) Hof verlässt ohne irgendwo anzuecken
- Es wird be- und auch angemerkt, wenn Kollegen ein neues/anderes Verkehrsmittel verwenden
- Es wird laut darüber nachgedacht, woher Person X das Geld für Objekt Y hat
- Die meisten Käufe und Bestellungen des Partners werden abgenickt oder gleich in Eigenregie ausgeführt
- Dienstleister/Handwerker wollen doch nur Geld verdienen, es gibt keine aufrichtigen Vertreter dieser Zunft mehr
- Zugriffe/Nutzungsdaten werden in hohem Maße erhoben und grundlos eingesehen (IT/Programmierung)
- Zweifel ob der Raucher auch wirklich ausstempelt
- Hohes Interesse an privaten Dingen (Krankheiten, Familienstand, Wohnsituation) Dritter, eröffnet Gespräche darüber mit mir
Ich hätte noch etliche weitere Beispiele. Vieles davon verbuchte ich anfangs unter großer Aufmerksamkeit (also bspw. das Wahrnehmen von neuem Haarschnitt/Jacke/Schuhen etc.), bis ich mehr und mehr das Gefühl bekam, dass es einfach zu viel davon ist. Also mehr ein angestrengtes, zwanghaftes Beobachten. Der Begriff Neugier ist bei mir sehr positiv konotiert, im Sinne von wissbegierig. Den fände ich für die geschilderte Person zweckentfremdet. Das ist sie zwar sicherlich auch, aber eben aufs Lernen bezogen.
Wie nennt ihr so etwas? Wie geht es euch mit so einem Verhalten?
Kontrollzwang passt da schon rein. Den ersten Punkt find ich ja okay aber der Rest ist schon drüber.
Langeweile und Dummheit gepaart mit Megalomanie und vielleicht ein bisschen Dunning Kruger und selektive Wahrnehmung
Edit: ich glaube das englische 'intrusive' passt da gut. Ich glaube das Wort ist ne Nummer intensiver gemeint als das deutsche 'aufdringlich'
Es ist "drüber" prüfen zu wollen ob ein Arbeitnehmer Arbeitszeitbetrug begeht?
Ich weiß was du meinst aber das ist es hier in meinem speziellen Fall wirklich nicht. Es rührt einfach von dem ausgeprägten Misstrauen her. Kein Vertrauen darin, dass Leute sich korrekt verhalten, ihr (in diesem Moment) Bestes geben, Dinge auch ohne eigenes Zutun gut ablaufen können.
Es würde im konkreten Fall von Arbeitszeitbetrug auch nie zur Anklage kommen, das ist gar nicht das Ziel. Aber es ist der Person genug wert, um sich an dem Thema abzuarbeiten - selbst wenn es ersponnen ist. Bei mir ist es exakt das Gegenteil weswegen es gedanklich bei mir clasht.