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"Schlecht für Klima, Umwelt - und Mensch": Mit keiner Silbe wird die Ungerechtigkeit gegenüber den tierischen Fleischlieferanten erwähnt. Mutmaßlich ist das aber auch keine relevante Komponente für durchschnittliche FAZ Lesende.
Der Artikel liefert zumindest die üblichen Argumente, die auch neoliberale und egoistische Menschen von der Fleischabstinenz überzeugen könnten.
Es ist eine schnelle Zusammenfassung des Eat-Lancet Reports "The EAT–Lancet Commission on healthy, sustainable, and just food systems". Eat-Lancet ist ein Wissenschaftsteam, u.a. bekannt für die Planetary Health Diet.
Von der Produktion bis zum Konsum von Lebensmitteln würden aktuell rund 30 Prozent der globalen Treibhausgasemissionen entstehen
Außerdem sei die gegenwärtige Nahrungsmittelproduktion und Ernährung ein Hauptgrund dafür, dass planetare Belastungsgrenzen überschritten würden. (...) Negative Effekte habe die Nahrungsmittelproduktion etwa durch die Ausweitung von Acker- und Weideflächen und die Belastung von Gewässern durch Düngemittel.
Bis zu 15 Millionen vorzeitige Todesfälle ließen sich durch Umstellung auf eine vorwiegend pflanzenbasierte Ernährung verhindern.
Das reichste Drittel der Weltbevölkerung verursache mehr als 70 Prozent der ernährungsbedingten Umweltbelastungen.
Die negativen externen Effekte, etwa durch höhere Gesundheitskosten und geringere Arbeitsproduktivität, summierten sich auf schätzungsweise 15 Billionen Dollar im Jahr.
Mindestens ein Drittel der Milliardensubventionen für die Landwirtschaft habe „keinen öffentlichen Nutzen und könnte umgewidmet werden“. (...) In der Europäischen Union flössen 82 Prozent der Subventionen in die Tierhaltung.
Deutliche Kritik üben die Wissenschaftler auch an transnationalen Lebensmittel- und Getränkekonzernen. (...) Die „Unternehmensmacht“ äußere sich unter anderem in der Verbreitung von Fehlinformationen, um unabhängige wissenschaftliche Erkenntnisse zu diskreditieren. (...) Die Autoren monieren außerdem manipulative Preisgestaltung, Werbung und Verpackung.
Wenn man eine gesunde und nachhaltige Ernährung im Sinne der „Planetary Health Diet“ für alle erschwinglich machen wolle, dann sei es wichtiger, die Kaufkraft von Verbrauchern mit niedrigem Einkommen zu steigern als Lebensmittelpreise zu senken.
Warum Menschen auf tierische Produkte verzichten, ist ja auch erstmal zweitrangig. Hauptsache, sie tun es.