this post was submitted on 23 Dec 2025
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Es gab ganz früher mal die Gewissheit in der Politik dass zu Zeiten des Aufschwungs gespart wird und zu Zeiten der Stagnation investiert wird. Das hat auch immer gut funktioniert, solange sich die Wirtschaft auch an ihre Zyklen von Wachstums und Abschwung gehalten hat.
Dann kamen die ganz gewaltigen, systemkritischen Krisen und solche grandiosen Denker wie Asmussen ...und eine völlig überforderte Politik wusste gar nicht mehr auf welche Berater sie denn noch hören soll.
Ganz so einfach ist es aber auch nicht. Man muss schon ein bischen genauer hinschauen, was dem Patienten fehlt.
Wenn es an Nachfrage mangelt, dann kann der Staat mit Investitionen einspringen und die temporäre Flaute überbrücken. Falls es aber am Angebot mangelt, würden staatliche Investitionen das Problem nur verschlimmern. Corona mit dem Lieferketten-Chaos war zum Beispiel der zweite Fall.
Ja klar ist es viel komplizierter. Ich bin sogar der Meinung dass die Weichen für die derzeitige Misere schon viel früher gestellt wurden, noch vor Merkel. Man könnte sogar sagen dass der Abbau der sozialen Marktwirtschaft durch SPD/Grüne unter dem Mantel der Wettbewerbsfähigkeit uns in diese Situation geführt hat. Oder der jahrzehntelange Reformstau unter Kohl.
Die Auswirkungen von Änderungen an grundlegenden marktwirtschaftlichen Rahmenbedingungen werden erst Jahrzehnte nach Einführung spürbar, weil es so wichtige Dinge wie Bestandsschutz gibt. Und dann kam man plötzlich noch mit der schwarzen Null um die Ecke, was eigentlich nur ein weiteres ideologisches Umschichtungswerkzeug ist, wie schon Agenda 2010. Es geht ja weniger um langfristige politische Konzepte hinter denen ggf. alle Parteien stehen könnten, weil es allen hilft. Das wurde uns zwar so verklickert und gebetsmühlenartig in den Medien nachgeplappert. Immer zum Schutz der kommenden Generationen (ich könnte im Strahl kotzen wenn ich dieses Argument höre. Was haben die von einem Haufen Geld wenn es keine gesunden Erde mehr gibt...in der Hinsicht spielen nämlich gar keine Generationen mehr eine Rolle.) Die schwarze Null ist und bleibt ein erzwungenes Sparprogramm zur Bedienung kurzfristiger Interessen einzelner Gruppen.
Keine der (noch) großen Parteien ist ohne Schuld. Und keine zeigt glaubhafte Anzeichen, dass sie das auch nur einsehen oder gar verändern wollen.
Das treibt die Wähler dummerweise ausgerechnet den Nazis in die Arme, die wirtschaftlich mindestens genauso schlimm sind.
Danke an die lieben Medien, dass sie den Trend auch noch durch dümmlich unkritische Berichterstattung bis hin zu regelrechter Propaganda befeuern.