branchial

joined 2 years ago
[–] branchial@feddit.de -3 points 1 year ago* (last edited 1 year ago) (4 children)

Es werden in diesem Kontext immer und immer wieder zwei verschiedene Arten von Problemen zusammengeworfen. Es gibt den rein medizinischen Aspekt, Fettleibigkeit birgt gesundheitliche Risiken für jede Facette der Gesundheit. Rauchen ist hier in der Tat das Standardbeispiel. In einem rein medizinischen Kontext (und ich meine akademisch medizinisch, nicht das Gesundheitssystem, Standardarztbesuch o. ä.) kenn ich niemanden der sich dagegen wehren würde Fettleibigkeit als Risikofaktor (und damit als potentielles Problem) einzubringen.

Das Problem um das es bei Fettakzeptanz ist ein generelles Problem der Stigmatisierung von medizinischen Problemen welche mit dem Individualismus einhergeht. Der Geist muss über den Körper herrschen. Diese Stigmatisierung betrifft nicht nur dicke Menschen, sondern Menschen mit Lernbehinderungen, Menschen mit psychischen Krankheiten etc. Aber so wie es Stigmas speziell für schizophrene, autistische, depressive, gehbehinderte, hörbehinderte usw. Menschen gibt, so haben auch dicke Menschen Stigmas die nur auf sie zutreffen. Um diese Stigmas geht es hier.

Wenn Leute also sagen "es ist okay dick zu sein" meinen sie damit eben nicht "du kannst die medizin ignorieren". Es ist vielmehr im Tenor von "es ist okay Trisomie-21 zu haben", "Es ist okay depressiv zu sein", kurzum "Es ist okay so zu sein wie man ist". Es geht um die Normalisierung von gesundheitlichen Problemen weil diese nunmal normal sind.

Von gesellschaftlicher Seite her aber nunmal leider nicht, aber diese Diskussion wird, besonders im Internet aber auch iel, immer wieder von Leuten torpediert die, aus einem mir unerfindlichem Grund, unbedingt darauf beharren dass es "ja auch gesundheitliche Probleme gibt, die können wir doch nicht ignorieren!!". Ich reagiere bei diesem Thema halt noch allergischer als bei anderem ableismus oder wie man das auch nennen mag, weil mir ein sehr persönlicher Blick hinter die Kulissen des Fettbeschämens gewährt wurde. Es sind Abgründe von denen man so ohne weiteres nichts ahnen kann.

[–] branchial@feddit.de -5 points 1 year ago* (last edited 1 year ago) (6 children)

Aber die Haltung "es ist ok, dass du fett bist", obwohl das absehbar Gesundheitsprobleme auslösen wird, die für die Person selbst schmerzhaft und für die Gesellschaft teuer werden, finde ich auch schwer zu rechtfertigen.

erstens ist das argument "zu teuer für die gesellschaft" richtiger bockmist mit dem der onus für die finanzierung von gesundheitsfürsorge wieder von der gesellschaft auf das individuum übertragen wird.

zweitens ist dieses "AbEr Es IsT dOcH gEsUnDhEiTsScHäDlIcH dAvOr DaRf MaN nIcHt dIe AuGeN vErScHlIeSsEn" so ein blödes totschlagargument, glaub mir das ist allen dicken klar. Ich kennen niemanden der das bestreitet, denn in wirklich jeder diskussion über fettleibigkeit muss man das erstmal das anerkennen bevor es um das genauere Thema geht sonst kommt irgendsoein schlaumeier daher und fühlt sich berufen alle daran zu erinnern. Sogar in dem Interview wird das schonmal angesprochen damit diesem spruch erstmal genüge getan wird. Es ist ermüdend, beschämend, schafft schuldgefühle gerade da wo man welche abbauen will, denn aus einer schuld heraus sich an so ein riesenunterfangen wie ernährungsumstellung anzugehen verurteilt das ganze schon im vorfeld zum scheitern.

Edit: und wenns kein schlaumeier ist dann sind es häufig die eigenen schuldgefühle oder weil man es so oft schon vorgebetet bekommen hat das man einfach reflexartig schonmal bezug darauf nimmt.

[–] branchial@feddit.de 1 points 1 year ago (1 children)

Och Gottchen, jetzt sei doch nicht gleich eingeschnappt. Niemand nennt dich einen Idioten, ... Ganz ehrlich, ich persönlich denke, dass, wenn du dich nicht sachlicher auseinandersetzen willst und alles als Kritik an deiner Person siehst

Erklär mir dann mal deinen Tonfall in den ersten drei Kommentaren dieser Kette. Schau dir mal an wie ich schreibe und wie du schreibst.

unterschätzt du die Komplexität der Thematik

ich hab mich durch die UN Berichte gequält, die Gladio Operationen der CIA in der Ukraine mir angelesen, über den Aufstieg der Oligarchen nach dem Fall der Sovietunion mich informiert, ich bin mir ziemlich sicher dass ich ein besseren Überblick über die Komplexität habe als du.

nach aktueller juristischer Untersuchung und Bewertung gibt es meines Wissens nach keine Anzeichen für einen Völkermord in Gaza.

https://www.npr.org/2024/01/26/1227078791/icj-israel-genocide-gaza-palestinians-south-africa

Dem Argument steht entgegen, dass du ohne Verteidigung Faschos von woanders im Land stehen hast.

Dann lieber die eigenen oder wie?

Erst beginnst du mit “es gibt Nazi-Milizen unter denen”, einen Satz später ist es das ganze Militär und am Ende die komplette Regierung.

Nein, falsch, das hab ich einfach nicht geschrieben. Ich behaupte dass die Ukrainische Regierung sich dem Rechtsterror nicht entgegenstellt. Eine Anschuldigung die ich auch an die Bundesregierung richte (und noch ein Grund gegen die Aufrüstung) aber bei der Ukraine kam es schon zu Pogromen gegen Juden, gegen Roma, gegen LGBTQ+ Leute und diese Morde, Verbrennungen, Vergewaltigungen und Plünderungen wurden sehr sehr selten juristisch verfolgt. Und so einer Regierung trau ich erst recht keine Aufrüstung zu. Aber wir sind es die den Rechtsexremen die Waffen auch noch in die Hand drücken, denn diese sind als ganze Kompanie in die Ukrainische Armee aufgenommen worden, und werden von dieser ausgerüstet mit Ausrüstung die wir der Armee zur Verfügung stellen.

[–] branchial@feddit.de -1 points 1 year ago* (last edited 1 year ago) (1 children)

Jaaa natürlich im historischen Kontext kann man voll nachvollziehen warum unser Land tut was es tut.

Rechtfertigung für die russische Invasion

wHaTaBoUtIsM!!! wir reden doch gerade über deutschlaaaaaand

[–] branchial@feddit.de -1 points 1 year ago* (last edited 1 year ago) (3 children)

Du hast mehrere Dinge extrem verkürzt zusammengehackt und daraus irgendwas konstruiert, dass Deutschland nun vorrangig kriegstreibend ist.

Nee also entschuldige mal, während du mich hier quasi als Idioten beschimpfst (denn ich weiss nicht wie ich "meta schon auf fediverse" anders interpretieren kann) und ernstgemeinte Fragen mit einem lapidaren "Alles?" abfertigst werden meine Worte alle auf die Goldwaage gelegt?

Mein Punkt richtete sich einfach gegen die Aussage dass Deutschland nicht zu "den Bösen" gehöre, eine absolute subjektive Wahrnehmung, die keine beweisbare Behauptung darstellt. Natürlich beruht diese Meinung auf Tatsachen die man dann be- oder widerlegen kann, aber das macht daraus kein "Motte & Bailey". Was ich, ach so hinterhältig, "insinuieren" wollte ist das Deutschland kein Land ist dem ich mit einer Aufrüstung trauen würde. Weil:

  1. Wir derzeit einen Genozid unterstützen und geopolitisch Deckung geben. Meiner Meinung nach ist dies schon Grund genug.

  2. Die Gefahr das Faschos an die Macht kommen und dann über diese Aufrüstung verfügen sehr sehr real ist.

  3. Wir einer Armee bedingungslos Waffen geben die Nazimilizen in ihre Reihen integriert hat. Der Regierung der Ukraine nach 2014 wurde immer und immer wieder über die letzten 10 Jahre von der UN vorgeworfen rechtsextremen Terror unter den Tisch zu kehren. Nimm in diesem Bericht Punkt III als Beispiel. Oder wirklich irgendeinen dieser Berichte. So einer Regierung stellen wir Panzer und Langstreckenraketen, bedingungslos und ohne Kontrolle was mit denen gemacht wird, zu Verfügung.

Das ist für mich das Verhalten der "Bösen". Oder zumindest eines Landes dessen Aussenpolitik fremdbestimmt wird.

Ehrlich gesagt habe ich feddit für heute mal wieder gründlich satt. Aber es sind ja immer die "Panzis" die den Diskurs vergiften...

Edit:

Das hat im Moment vorrangig nichts damit zu tun, was in der Ukraine geschieht, sondern ist erstmal und viel wichtiger eine innenpolitische Bedrohung.

Hab ich auch nie behauptet???? Das waren 3 unzusammenhängende Gründe warum ich Deutschland nicht mit Aufrüstung traue... Du hast dir einen Punkt rausgepickt und dann so getan als ob alles was ich sagen wollte darauf hinausläuft.

[–] branchial@feddit.de -5 points 1 year ago (5 children)

Kannst du mir wenigstens erläutern welche Behauptung die "motte" und welche die "bailey" ist? Ich checks wirklich nicht was an dem was ich gesagt habe so kontrovers ist...

[–] branchial@feddit.de -5 points 1 year ago (7 children)

Wir können über alles sprechen, aber nicht so.

Nee also Behauptungen in Raum stellen und dann auch noch Quellenangaben dahinterpacken geht natürlich gar nicht. Man muss immer ein bisschen relativieren sonst müsste man ja noch Konsequenzen aus diesen Behauptungen ziehen. In einem zivilisierten Diskurs geht es schliesslich darum Zeit totzuschlagen und sich dabei schlau zu fühlen. So richtig hinter die Fassade zu gucken ist doch bäh, was man da immer alles rauskramt...

[–] branchial@feddit.de -5 points 1 year ago* (last edited 1 year ago) (9 children)

Das unsere Regierung den palästinensischen Genozid unterstützt und deckt? [1] [2] [3]

Das eine blauschwarze koalition schon fast die mehrheit hätte? [1]

Das nach dem euromaidan und darauffolgendem kollaps der ukrainischen regierung sich einige privatarmeen und freiwilligenbattalions mit ultranationalistischer ideologie und offenen nazisympathien formten, die nach dem russischen angriff in die ukrainische armee integriert wurden welche jetzt von unserer regierung mit schweren waffen wie panzern beliefert wird? [1] [2]

view more: ‹ prev next ›