undernajo

joined 3 months ago
[–] undernajo@lemm.ee 1 points 1 month ago (1 children)

Ich sage es jetzt zum dritten mal: Wenn man bestimmte negative Externalitäten reduzieren will, dann sollte man konkret diese Dinge angehen und nicht pauschal den internationalen Handel einschränken.

Wenn man zum Beispiel die CO2-Emissionen reduzieren will, dann gibt es effizientere Wege dieses Ziel zu erreichen und weniger effizientere Wege. Und pauschal den Welthandel einzuschränken gehört zu den weniger effizienteren Methoden.

[–] undernajo@lemm.ee 1 points 1 month ago (3 children)

Das sehe ich nicht unbedingt so, denn diesem Beispiel folgend würde es im Dorf den Tischler und Schuster gar nicht mehr geben, weil das alles nur mehr von weit entlegenen Gegenden importiert wird.

Nein. Die Personen in diesem Dorf entsprechen im Grunde Ländern. Der Tischler "importiert" die Schuhe vom Schuster, weil das effizienter ist, als sie selbst herzustellen. Genauso importiert Deutschland Schuhe aus Asien. Dadurch hatten Schuster in Deutschland in der Vergangenheit zwar weniger Arbeit, sie konnten dafür aber z.B. in die Autoindustrie wechseln, bei der Deutschland viel exportiert hat. Zugleich profitieren sie als Konsumenten durch die Importe von niedrigeren Preisen.

Siehe auch Komparativer Kostenvorteil.

Und das passiert auch gar nicht wegen der Spezialisierung, sondern weil die Unternehmen u.a. gerade wegen den Aktionären nicht genug Gewinn rausquetschen können.

Das hängt von der jeweiligen Marktsituation ab. Bei normalem Wettbewerb, führen die niedrigeren Kosten zu niedrigeren Preisen für die Konsumenten.

Wenn man dann, wie gesagt, z.B. im Arzneimittelbereich nicht zu stark von einzelnen Handelspartnern abhängig sein will, kann man natürlich entsprechende Maßnahmen setzen. Das ändert aber nichts daran, dass der aktuelle Handelskrieg auch für den Durchschnittsbürger schlecht ist.

[–] undernajo@lemm.ee 1 points 1 month ago* (last edited 1 month ago) (5 children)

Stell dir ein Dorf vor, in dem die Personen miteinander Handel treiben. Es gibt einen Bäcker, einen Tischler, einen Schuster, einen Müller, einen Bauer usw. Jede Person hat sich auf eine Produktart spezialisiert und es wird damit Handel getrieben. Durch diese Arbeitsteilung werden die Produkte besser und können günstiger hergestellt werden. Der Wohlstand aller steigt. Dass wird auch dann ersichtlich, wenn man sich mal vorstellt, wie es wäre, wenn man keinen Handel mit anderen Personen treiben dürfte. Wärst du im Stande selbst deine Kleidung herzustellen? Deine Möbel? Deine Haushaltsgeräte? Ein Auto? Ein Handy?

Ich glaube der Vorteil von Handel ist offensichtlich. Das gilt auf kleiner Ebene zwischen Personen, aber auch auf Ländereben. Dort ist das Ganze zwar etwas abstrakter, aber auch Länder haben sich spezialisiert. Deutschland ist z.B gut darin Autos herzustellen, Italien produziert guten Wein und die USA sind bei den Internetsachen unschlagbar. Durch Zölle wird diese internationale Arbeitsteilung eingeschränkt und dadurch geht Wohlstand verloren.

In puncto Umweltschutz wäre es deutlich effizienter, wenn man direkt die entsprechende Externalität besteuert (z.B. CO2) und nicht willkürlich den internationalen Handel.

Der Blick auf Abhängigkeiten ist natürlich legitim, allerdings sollte man da im Detail schauen, bei welchen konkreten Produkten man nicht zu stark von bestimmten internationalen Handelspartnern abhängig sein will und dann geeignete Maßnahmen treffen. Solche Pauschalzölle, wie sie die USA gerade erheben nutzen niemanden was.

[–] undernajo@lemm.ee 11 points 1 month ago* (last edited 1 month ago) (7 children)

Die eingebrochenen Aktienkurse sind eher ein Symptom und nicht das eigentliche Problem. Der Börsenkrach selbst wird wahrscheinlich nur eine ziemlich begrenzte Auswirkung auf jemanden haben, der nicht am Aktienmarkt beteiligt ist. Es gibt kleine Effekte, wie zum Beispiel, dass Unternehmen Schwierigkeiten haben, neue Mittel durch den Verkauf neuer Aktien zu beschaffen, was bedeutet, dass das Unternehmen weniger wahrscheinlich wächst, Produkte herstellt oder jemanden einstellt.

Der Grund für den Börsenkrach wird allerdings fast sicher auch Auswirkungen auf den nichtinvestierten Normalo haben.

Der Grund für den aktuellen Rückgang der Aktienkurse ist ein Handelskrieg. Dieser schwächt die Wirtschaft. Unternehmen wachsen weniger stark, müssen evtl. Personal entlassen oder sogar schließen. Preise für bestimmte Güter werden teurer.

Aktienkurse spiegeln die Erwartungen an das zukünftige Wirtschaftswachstum wider und diese haben sich in den letzten Monaten deutlich verschlechtert.

[–] undernajo@lemm.ee 2 points 3 months ago

https://archive.md/20250207003823/https://www.bloomberg.com/news/articles/2025-02-06/bessent-says-strong-dollar-policy-remains-intact-under-trump

Treasury Secretary Scott Bessent said the US continues to have a “strong dollar” policy under President Donald Trump. “The strong-dollar policy is completely intact with President Trump,” Bessent said in an interview with Bloomberg’s Saleha Mohsin Thursday. “We want the dollar to be strong. What we don’t want is other countries to weaken their currencies, to manipulate their trade.”

When the dollar is strong, other currencies are weak by definition. What he say makes no sense. These guys don't have a clue about economics.