Seit ein paar Jahren brenne ich in der Weihnachtszeit Mandeln und nutze diese als kleines Mitbringsel oder Geschenk – oder esse sie einfach selbst. Dieses Jahr habe ich bereits knapp 4kg produziert Ü
Dauer
ca. 45-60 Minuten + Zeit zum Abkühlen
Zutaten
Zutaten als Bild

Für die Mandeln könnt ihr sowohl blanchierte (=geschälte) Mandeln nehmen, als auch unblanchierte. An den unblanchierten bleibt später der Zucker besser kleben und sie sind billiger, aber nicht jeder mag es, wenn ggf. Stücke von der Mandelhaut zwischen den Zähnen kleben bleiben. Nehmt die Variante, die euch zusagt. Ich habe auch aufgenommen, wie man sie bei Bedarf selbst blanchieren kann.
- 200 Gramm Mandeln, ganz (blanchiert oder unblanchiert)
- 200 Gramm Rohrohr-Zucker
- 1 Päckchen Vanillezucker oder 2 TL Vanilleextrakt oder 1 Vanilleschote
- ¾ - 1 TL Zimt
- 120 ml Wasser
Tipp: Wenn ihr Whiskey-Mandeln, Amaretto-Mandeln,... machen wollt, könnt ihr das Wasser teilweise oder komplett durch die Spirituose eurer Wahl ersetzen. Beachtet dabei aber, dass manche Spirituosen den Schmelzpunkt verändern können, sodass die Mischung nicht "trocken und sandig" wird, bevor der Zucker schmilzt und alles bis zum Ende (zäh-)flüssig bleibt. Ohne Erfahrung ist es dann schwer den richigen Zeitpunkt zu finden, zu dem ihr die Mandeln vom Herd nehmen müsst. Ich empfehle euch, erst das normale Rezept zu probieren und die Menge der gewünschten Spirituose langsam zu steigern, um ein Gefühl zu bekommen.
Benötigte Küchenausstattung
- Unbeschichteter(!) Kochtopf
- Kochlöffel
- Backblech
- Backpapier
- Zwei Gabeln
- Topflappen
- Ggf. Untersetzer für den Topf und das Backblech
- Gut schließender Behälter um die Mandeln aufzubewahren
- optional für’s Blanchieren: Sieb
(optional) Die Mandeln blanchieren
Wenn ihr die Mandeln selbst blanchieren wollt:
- Füllt hierzu den Topf mit Wasser und bringt dieses zum Kochen
- Gebt nun die Mandeln in das kochende Wasser und kocht diese für eine Minute
- Seiht die Mandeln durch ein Sieb ab
- Schreckt die Mandeln im Anschluss ausführlich und gründlich mit kaltem Wasser ab
- Jetzt solltet ihr die Mandeln einfach mit den Fingern einzeln aus der Haut herausdrücken können.
- Wenn sich die Haut nicht einfach lösen lässt, wiederholt das Kochen und Abschrecken
Mandeln brennen
Anfangs braucht der Vorgang noch nicht eure ganze Aufmerksamkeit, aber sobald die Mandeln im Topf sind werdet ihr die Mischung nicht mehr (lange) aus den Augen lassen können.
Tipp: Stellt also am Besten alles bereit, bevor ihr anfangt. Legt das Backblech mit Backpapier aus. Da die Mandeln sehr heiß sein werden, solltet ihr je nach Unterlage das Backblech auf Untersetzer stellen. Stellt zudem ggf. einen Untersetzer für den Topf neben dem Backblech bereit. Da der Topf am Ende sehr heiß wird und ihr ihn zum Rühren gut festhalten müsst, sollten auch die Topflappen in Reichweite liegen. Legt auch zwei Gabeln neben das Backblech, mit denen ihr am Ende die Mandeln etwas auseinanderziehen könnt
- Gebt Wasser, Zucker und Zimt in einen Topf. Gebt nun die ausgeschabte Vanilleschote / den Vanilleextrakt / den Vanillezucker hinzu
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- Rührt um, damit sich alles gut vermischt.
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- Stellt die Herdplatte auf mittlere Hitze und bringt alles zum Kochen. Bei meinem Herd ist Stufe 6 ideal. Sobald die Mischung kocht, rührt ab und an mit dem Kochlöffel um.
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- Wenn die Mischung dicker und zäher und etwas schaumig wird, gebt die Mandeln hinzu. Rührt ab jetzt regelmäßig um. Je fester die Mischung wird, desto häufiger werdet ihr rühren müssen.
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- Ziel ist es nun, das gesamte Wasser zum verdampfen zu bringen. Es wird dann im Topf zunächst sehr „sandig“ aussehen. Jetzt, da das Wasser verdampft ist die Herdplatte auf eine höhere Stufe stellen - beim meinem Herd ist Stufe 8 ideal. Nicht mit dem Rühren aufhören!
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- Nach kurzer Zeit beginnt der Zucker zu schmelzen und wird zu einer zähen Karamellmasse. Rührt immer weiter, bis der Zucker fast vollständig geschmolzen ist und alle Mandeln mit dem Karamell überzogen sind.
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- Weiterrühren. Sobald der Großteil des Zuckers geschmolzen ist und nur noch kleine Zuckerklümpchen vorhanden sind nehmt den Topf vom Herd.
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- Breitet nun die Mandeln auf dem mit Backpapier ausgelegten Backblech aus. Bei Bedarf nutzt die Gabeln um die Mandeln auseinander zu ziehen.
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- Lasst die Mandeln nun abkühlen, im Anschluss könnt ihr sie einfach auseinanderbrechen. Lagert die Mandeln in einem verschlossenen Gefäß.
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Wie bekommt man den Topf und Kochlöffel wieder sauber?
Da die Karamellmasse aus geschmolzenem Zucker besteht und dieser wasserlöslich ist, ist nichts einfacher als das: Lasst den Topf etwas abkühlen und stellt ihn dann in die Spüle. Füllt ihn mit heißem Wasser und gebt ein klein wenig Spülmittel dazu. Dann lasst ihr den Topf einfach ein paar Minuten einweichen. Das Karamell wird sich einfach (auf-)lösen, ggf müsst ihr das Wasser wechseln wenn noch zu viel im Topf klebt und sich nichts mehr löst. Der Rest (wenn überhaupt) sollte sich mit einem Lappen einfach entfernen lassen. Im Zweifel einfach nochmals ein bisschen länger mit frischem heißen Wasser und Spülmittel stehen lassen.
Warum schmecken die gebrannten Mandeln denn eigentlich anders als „Mandeln mit Zucker (und Zimt, Vanille,…)“?
Um den Zucker zum Schmelzen zu bringen, muss er auf Temperaturen oberhalb von 180°C erhitzt werden. Reiner Haushaltszucker (Saccharose) beispielsweise hat einen Schmelzpunkt von 186°C. Der Zerfall des Zuckers beginnt aber bereits ab ca. 160°C. Während des Zerfalls entstehen hunderte von chemischen Verbindungen, die für die Bräune, als auch den typischen Karamellgeschmack sorgen. Ähnliches passiert auf der Oberfläche der Mandeln, auf welcher sich auch entsprechende Verbindungen bilden, die den Geschmack beeinflussen (bspw. die Bräunung und das typische Röstaroma).
Das Karamellisieren von Zucker macht man sich entsprechend auch beim Backen zu Nutze – je nach dem, welche Temperatur man wählt und welcher Zucker verwendet wurde, erhält man mehr oder weniger Karamell im Gebäck, was einen Einfluss auf den Geschmack hat. Das ist der Grund, warum manches Gebäck bei max. 160°C gebacken wird, während anderes bei 190°C oder mehr in den Backofen kommt.








