this post was submitted on 22 Dec 2025
32 points (100.0% liked)
DACH - Deutschsprachige Community für Deutschland, Österreich, Schweiz
4520 readers
440 users here now
Das Sammelbecken auf feddit.org für alle Deutschsprechenden aus Deutschland, Österreich, Schweiz, Liechtenstein, Luxemburg und die zwei Belgier. Außerdem natürlich alle anderen deutschprechenden Länderteile der Welt.
Für länderspezifische Themen könnt ihr euch in folgenden Communities austauschen:
___
Zusätzliche Regeln aus „Lessons learned":
- Es werden Posts zum Thema Palästina/Israel hier auf Dach gelöscht.
- Dasselbe gilt für Wahlumfragen à la Sonntagsumfrage.
- Bitte Titel von Posts nur sinnerweiternd und nicht sinnentstellend verändern. Eigene Meinungen gehören in den Superkommentar oder noch besser in einen eigenen Kommentar darunter.
- Youtube Videos bitte nicht ohne eine zusätzliche Zusammenfassung posten
___
Einsteigertipps für Neue gibt es hier.
___
Eine ausführliche Sidebar mit den Serverregeln usw. findet ihr auf der Startseite von feddit.org
___
founded 2 years ago
MODERATORS
you are viewing a single comment's thread
view the rest of the comments
view the rest of the comments
Mal so aus Neugier: Ab welchem Punkt muss man denn ein Gewerbe anmelden? Kann man nicht auch als Privatperson Dienstleistungen anbieten oder Produkte verkaufen und diese in der persönlichen Steuererklärung angeben? Das würde zumindest den Punkt mit "bevor der erste Cent verdient wurde" lösen.
Wenn du gewerblich tätig bist, also z.B. 300 / Jahr YouTube reichen schon.
Das ist aber erstmal nicht so das Ding, kostet 15 EUR online und wenn man es nur als Nebenerwerb macht hat man kein Problem mit KV. IHK muss man aber zahlen.
Ausser man hat eine freiberufliche Beschäftigung. Dann meldet man besser die an. Der Vorteil ist, dass man keine Gewerbesteuer zahlt.
Klar, geht auch, ist aber ab einer gewissen Größe eher hinderlich als vorteilhaft. Ich war vor meiner Firma auch selbstständig, aber das skaliert ganz blöd, insbesondere, da du ja automatisch alles als Einkommen versteuern musst.
Vielleicht lohnt an der Stelle der Hinweis, weil hier ja vermutlich auch viele Informatiker sind: mit einer entsprechenden schriftlichen Qualifikation (Deutschland halt) ist die Aufnahme der Selbstständigkeit super einfach. Formloses Schreiben ans Finanzamt, wo man schreibt, was dass man Freiberufler werden will und gern eine Steuernummer hätte. Das war's, dann kann es losgehen. Man kann sogar wirklich sofort beginnen ohne abzuwarten, da sowas immer für eine Weile rückwirkend geht. Hier ist es wirklich ziemlich leicht in Deutschland, da trauen sich eher die Menschen nicht.
Klingt spannend! Danke für den Tipp. Gilt dann halt der persönliche Steuersatz nehme ich an?
Ja genau, also man zahlt dann Einkommenssteuer, die bei 42% in Spitze liegt. Bei der GmbH zahlt man weniger, da sind es 15% Körperschaftssteuer + nochmal um die 15-18% Gewerbesteuer (regional unterschiedlich). Dazu kannst du automatisch alles an Umsatzsteuer durch Anschaffungen wieder steuerlich geltend machen, als Freiberufler geht das nur mit den Dingen, die man nachweislich für den Beruf braucht.
Insgesamt ist die GmbH deutlich besser, was Steuerlast angeht, aber eben aufwändiger hinsichtlich Administration und Steuererklärung.
Man zahlt aber auch bei einer GmbH auf die Gewinnentnahmen die Einkommensteuer von 42%. Das kommt auf die Gewerbe- und Körperschaftssteuer drauf.
Es macht vor allem Sinn, wenn man im Gewerbe Vermögen aufbaut und expandiert, also Gewinne nicht entnimmt.
Bei späterem Verkauf des Unternehmens wird der Gewinn aber auch versteuert, allerdings nur zu 60%.
Der Trick ist, eine Holding zu haben, so dass der Gewinn beim Verkauf in der Holding bleibt.
Ja, schon richtig, aber man zahlt die Einkommenssteuer eben erst bei Gewinnentnahme, was man nicht immer unbedingt tun muss, wenn man Wirtschaftsgüter für die Firma akquiriert.
Sobald du Umsatz generierst, musst du entweder eine umsatzsteuerpflichtige Organisationsform oder aber eine explizit von der Umsatzsteuer befreite Variante anmelden. Merksatz ist einfach: verdienst du Geld mit einer virtuellen oder materiellen Leistung, wirst du das beim Finanzamt angemeldet haben müssen.
Das war jetzt nur sehr grob geschildert, aber sollte im wesentlichen so stimmen.
Vor allem wenn du was nebenberuflich machst, ist das eigentlich gar nicht so kompliziert. Einfach mal Kleinunternehmer bzw Kleingewerbe (sind verschiedene Sachen) googlen, da fällt vieles weg. Ich glaube das größte Problem ist, dass es wie immer ganz viele kleine Regelungen, Steuern, etc sind statt einfach einer großen Regel für alles. Naja und ansonsten heißt es nicht umsonst "Die Klage ist des Kaufmanns Gruß".