Scheint Zeitgeist zu sein erstmal Clankriminalität und kriminelle Ausländer in den Raum zu werfen. Finde ich auch komisch und der Artikel erklärt es ja dann auch nicht wirklich weiter.
fantasty
Ja und ich war auf so einer Schule „Brennpunkt“Schule. Stimmt schon dass deutscher dort ne Beleidigung ist. Wenn du dich jetzt fragst wie es dazu kommen konnte, dann weil vom Ali schon die Eltern hier geboren sind und selbst hier in der linken Bubble er als Ausländer gesehen wird. Und so blöd ist der Ali auch nicht dass er nicht merkt, dass er niemals als gleichwertig gesehen wird. Also grenzt er sich ab.
Ist für deine Partnerin sicherlich alles schockierend weil sie das nicht so kennt, aber sie kann ja dann wieder nach Hause gehen und sich notfalls einen neuen Job suchen. Ali kann aber nicht plötzlich blond sein und Patrick heißen.
Für Patrick der als „scheiß Deutscher“ beleidigt wird tut es mir übrigens auch leid, denn Patrick ist auch nur ein Kind. Man kann nur hoffen dass er nicht zum Nazi wird, habe ich leider auch erlebt. Patrick wird aber dann später die Wohnung bekommen weil er Patrick und nicht Ali heißt und den Job genauso. Und Patrick wird auch niemals gedroht werden, dass man ihn nach Afrika „remigriert“ wird.
Was dem Lehrer hier passiert, ist eine absolute Katastrophe und totales Systemversagen. Daraus jetzt eine Diskriminierungsolympiade zu machen und sich auf einmal für die sozial schwachen einsetzen, wenn sie den richtigen Namen und das richtige Aussehen haben ist einfach nur heuchlerisch.
Die „Hartzerinnen“ und „Asis“ gehen dieser Gesellschaft auch sonst am Arsch vorbei und dass die genauso keinen Zugang zu Bildung und Perspektive haben ist dir auch scheißegal, Hauptsache du kannst sagen dass irgendwelche Alis und Mohammads Deutscher als Beleidigung benutzen.
Denn im Endeffekt können sowohl Ali als auch Patrick später dann nicht einfach mal aufs Gymnasium wechseln und nach Australien zum Work & Travel nach dem Abi gehen und Praktikum in London machen und Auslandssemester in Spanien. Sondern die versuchen auch einfach nur beide zu überleben und nicht zum „Opfer“ zu werden damit sie selbst nicht ausgegrenzt und verprügelt werden.
Wenn’s dich wirklich kümmern würde dann setze dich lieber dafür ein, dass Schulen ordentlich finanziert werden, dass dort mehr Sozialarbeiterinnen eingestellt werden, dass den Kindern Rahmenbedingungen und Perspektiven geboten werden in denen sie sich nicht gezwungen sehen, in solche Gruppendynamiken einzusteigen. Und auch dein eigenes Weltbild überdenken, in dem du glaubst, jemand der in 3. Generation hier lebt würde dir irgendwas schulden, z.B. „Integration“, nur weil er keinen deutschen Namen und nicht blond & blauäugig ist.
Aber dann müsste man ja selbst als privilegierter Mensch Verantwortung übernehmen und sich eingestehen, dass die sozial schwachen dieser Gesellschaft völlig egal sind und dann müsste man was dagegen tun. Stattdessen kann man es ja einfach auf Herkunft und Religion schieben und dann ist ja alles gut, weil die anderen schuld sind.
Ja ich bin ganz deiner Meinung. Habe mit Schwarz-Rot nicht so viel Hoffnung dass sich strukturell irgendwas verbessern wird aber wäre ja auch blöd einfach aufzugeben. Wäre wichtig sowohl für Leute wie den Lehrer im Artikel dem die Kinder ja anscheinend wirklich am Herzen gelegen haben, als auch für die Kinder selbst.
Zum Wort „migrantisiert“: ist ein bisschen ein Kampfbegriff weil die meisten Kinder mit „Migrationshintergrund“ ja deutsch sind, größtenteils hier geboren und aufgewachsen, sie werden aber durch die Herkunft ihrer Eltern, ihr Aussehen, ihre Namen, ihre Religion nichts als „vollwertig“ deutsch wahrgenommen und dadurch trotz ihres objektiven Deutschseins durch den Pass migrantisiert. Ich finde es persönlich aber wichtiger einfach ein netter Mensch zu sein statt penibel darauf zu achten immer die „richtige“ Sprache zu benutzen von daher würde ich von niemandem erwarten jetzt dieses Wort zu benutzen.
Ja genau das ist es, ob gebildet oder ungebildet, einen gewissen Anteil an Spinnern gibt es glaube ich in jeder Hautfarbe, Religion und Nationalität. Ich denke das wichtigste ist eigentlich, ob eine klare Struktur herrscht in der alle wissen, woran sie sind und in der es auch die Möglichkeit gibt, erfolgreich zu sein in der Art und Weise wie es für die Gesellschaft vorteilhaft ist. Also dass Kinder sich in der Schule erfolgreich fühlen durch gute Noten und positives Feedback aufgrund ihres Verhaltens seitens der Schule selbst was dann idealerweise ein Klima schafft in dem sich die Kinder nicht gegenseitig im Weg stehen.
An solchen Schulen wie im Artikel ist das leider gar nicht der Fall. Da wirst du ausgelacht wenn du ein Buch liest (überspitzt) und du bist Streberin wenn du gute Noten hast. Dementsprechend ist die Gruppendynamik dort völlig kaputt und kontraproduktiv für ein Klima in dem Bildung vermittelt werden soll.
Und da kann sich der Lehrer noch so bemühen, das gute in den Kindern zu sehen, das vermutlich ja auch bei den meisten existiert, aber wenn der Staat es nicht schafft, die paar Kinder die sich wirklich bösartig verhalten, unter Kontrolle zu kriegen, dann bringt es alles nichts. Wenn der Bully sagt, Lehrer X/Y ist ne Schw****** dann wird sich niemand dagegen stellen, weil es dann im Zweifel nach der Schule für die Person selbst Schläge gibt. Es ist teils einfach nur bösartiges Verhalten der Kinder, teils aber auch eine Überlebensstrategie da mit zu machen, weil den Kindern keine Alternative angeboten wird.
Es sind halt wirklich immer noch Kinder von denen wir da reden. Es ist mir auch völlig unverständlich wie das bei Debatten über migrantisierte Kinder oftmals einfach keine Rolle spielt.
Da habe ich andere anekdotische Evidenz. Ja, an „Brennpunkt“Schulen hat der deutsche Staat versagt und das Lehrpersonal ist völlig überfordert, unterbesetzt und versucht einfach nur zu überleben. Anstatt den sozioökonomischen Status, der diese Probleme erzeugt in den Vordergrund zu stellen wird aber lieber der Sarrazzin ausgepackt und die Politik und die ach so guten Liberalen können sich auf die Schulter klopfen, weil sie ja absolut gar nichts dafür können und ja alles versucht haben, aber diese wilden Muselmanen lassen sich einfach nicht zähmen.
Auf gut deutsch gesagt gibt einfach niemanden einen Fick auf diese Leute zu denen ich auch mal gehörte und dementsprechend ist das Klima. Ist Scheiße für den Großteil der Kinder, für die Eltern, für das Lehrpersonal, aber daran wird sich vermutlich niemals was ändern wenn selbst hier in der ach so linken Bubble der selbe rassistische Müll ausgepackt wird, da kann ich noch so lange Aufsätze von meiner eigenen Erfahrung schreiben, wer nicht in Armut und Gewalt aufgewachsen ist wird sich das alles niemals vorstellen können und im eigenen Elfenbeinturm ist es sowieso viel bequemer.
Ja Herzlichen Glückwunsch, du bist Teil des Problems. Du veranschaulichst perfekt das typische, latent rassistische Weltbild des Durchschnittsakademikers der leider auch das Lehrpersonal an den meisten Schulen stellt. Leider kamen auf jede gute Lehrerin 2-3 Leute wie du bei denen Leute wie ich keine Chance hatten.
Bevor mir jetzt jemand was von Opferrolle etc. unterstellt, mich betrifft das alles nicht mehr persönlich. Du kannst mir noch so sehr erzählen das hätte für dich alles nichts mit gar nichts zutun aber wenn der seltene Fall eintritt, dass jemand das System von Hauptschule bis Postdoc einmal durchgegangen ist so wie ich dann entwickelt man ein Auge für gewisse Dinge.
Ja ist leider ein hartes Pflaster. War leider auch schon vor 30 Jahren so als ich zur Schule gegangen bin, gibt‘s ja auch immer wieder Filme zu, aus den USA, aus Frankfurt, aus Deutschland auch aktuelle. Sonne & Beton grenzte für mich an eine Dokumentation basierend auf meinen eigenen Erfahrungen. Mann muss den Lobrecht nicht mögen aber der Film war da schon sehr akkurat.
Die Schulleitung will sich nicht einmischen weil sie keinen Bock auf Stress haben, wenn man zum Lehrpersonal geht und sagt man hat Prügel bekommen dann wollen sie es den Eltern nicht sagen weil die Kinder zuhause dann geschlagen würden.
Das Lehrpersonal hat leider null Bezug zu der Lebensrealität der Kinder weil es halt Akademikerinnen aus der Mittelschicht + größtenteils sind die niemals Armut und Gewalt erlebt haben so wie wir damals. Und dementsprechend sehen sie die "armen" Kinder und wollen denen helfen, nur leider klappt es halt nicht wenn man sich in der Helferrolle sieht und den Kindern nicht einfach erlaubt, Kinder zu sein.
Bevor das jetzt jemand falsch versteht: zum Kindsein gehört auch dazu, dass man dumme Sachen sagt und tut und dass man sich daneben benimmt und das kann auch strafrechtlich relevant sein wie Dinge die dem Lehrer hier passiert sind. Wenn man den Kindern erlauben will, Kinder zu sein, dann müsste man ihnen eben einen glasklaren Rahmen geben innerhalb dessen sie positives Feedback und eine Perspektive erhalten. Und sie müssen ganz genau wissen, welche Konsequenzen es bei Regelverstößen gibt.
Das funktioniert allerdings nicht bei unterfinanzierten „Brennpunktschulen“ mit ausgebranntem Lehrpersonal und einer Menge an Armut & Gewalt auch unter den Kindern, die halt sowieso niemanden interessiert und die erst zum Thema wird, wenn es jemanden trifft, der/die sich Gehör verschaffen kann.
Für den Lehrer tut es mir sauleid und ich hoffe, er kann irgendwo anders sein Glück finden und sich von dem Scheiß erholen. Der Artikel an sich schlägt leider in die selbe Richtung wie es schon immer der Fall war und framed Herkunft & Religion der Kinder über sozioökonomischen Hintergrund.
Bei uns an der Schule waren die deutschen teilweise die schlimmsten. 70-80% Migrationshintergrund aber die deutschen waren dann oft aus Alki/Knasti/sonstige Drogenhaushälte und vereinzelt gab’s auch Nazis. Im Endeffekt gab es genauso viele Asis von den Musliminnen und Osteuropäern etc. und die meisten Menschen wollten nur ihr Leben leben, was leider schwer ist wenn man ständig von Gewalt und Armut umgeben ist und aufpassen muss nicht zum Opfer zu werden. Das war leider vor 30 Jahren so und ist auch heute nicht anders, aber das wird auch die kommende Regierung weiter fleißig ignorieren.
Soll übrigens keine Rechtfertigung sein, genau da beginnt nämlich das Problem. Hier läuft schon seit langer Zeit gewaltig einiges schief. Etwas gegen Armut und Bildungsferne und das daraus resultierende Verhalten zu tun wäre aber Aufgabe vom Staat. Der will es sich aber einfach machen und schiebt das dann lieber auf Herkunft & Religion anstatt auf den sozioökonomischen Hintergrund und dann haben wir so eine Situation wie für den Lehrer hier der so hilflos ist dass er sich an Zeitungen wendet weil das System ihn völlig alleingelassen hat mit seinen Problemen.
War selten so enttäuscht vom deutschen Lemmy und bitte erzählt dann in 30 Jahren nicht euren Enkelkindern ihr wärt auch schon immer dagegen gewesen und ihr hättet auch nicht gewusst wie es dazu kommen könnte. Sollte vielleicht ein Denkanstoß sein dass sich der deutsche Diskurs immer weiter vom Rest der Welt abnabelt aber leider überwiegt dann doch wieder dieser deutsche Reflex, alles besser zu wissen und als einzige die Welt zu verstehen. Wusste man übrigens schon mindestens seit dem ersten Weltkrieg:
Menschen wollten immer zeigen, wie viel sie wüssten, schrieb Griffith. Für Deutsche gelte das besonders. Sie hätten einen schoolteacher urge, einen Lehrer-Impuls. "Deutsche Kriegsgefangene werden versuchen, uns zu belehren"
Meh, Eurovision is dead for me since they let Israel participate despite committing genocide and singing songs every year that are totally not political. Disgusting propaganda platform
Warum fragt eigentlich keiner Konny Reimann? Den kennt man wenigstens aus dem Fernsehen. Aber nein, mal im Ernst, irgendwie bringt mir der Artikel wenig, außer der wenig überraschenden Erkenntnis dass es auch rechtsradikale Deutsche im Ausland gibt.
Fangen wir jetzt auch schon die EU Brüssel zu nennen? Das war das Orban-Playbook um ein Feindbild zu schaffen