this post was submitted on 23 May 2025
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Finanzen
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Ich vermisse v.a. da eine übergreifende Diskussion. Das Erbenthema ist ja im Kern eigentlich eine Debatte über Aufstiegschancen. Über Zugänglichkeit von Bildung und Wohneigentum. Über Elitennetzwerke. Über die Frage, wie der Staat von wem finanziert wird. Alles aber als Neiddebatte geführt auf dem Niveau "Die erben mal das Haus der Oma" und nicht im Stil von "Ey, die Superreichen umgehen die Erbschaftssteuer komplett wie der Döpfner"
Es wird halt gerne der Trivialfall als unkritisch abgetan und dann über den Rest nicht mehr gesprochen.
Auch das Haus der Oma ist in meiner Welt kritisch genug. Ist auch ein gewaltiges Glücksspiel: wurde ich in eine Familie geboren die mir was vererben kann? Habe ich Geschwister mit denen ich mich streiten müsste? Ich kann ja noch verstehen wenn man als private Wirtschaftseinheit sagt "1 Primärhaus 1 Ferienhaus" sind plausible Besitzmengen (streitbar, aber eine Diskussionsgrundlage) - alles weitere sollte nicht vererbbar sein.
Grund und Boden ist ausgeschöpft. Wenn wir einen Schritt in Richtung Fairness und Leistungsgesellschaft gehen wollen, dann sollte alles über dieser Grenze beim Vererben liquidiert und verteilt werden müssen. Zusätzlich: wenn der Wert einen bestimmten Punkt überschreitet (5 Medianjahresgehälter oder so) kommt der Rest in einen allgemeinen Erbpool. Aus diesem finanziert man ein Startgeld für alle Staatsbürgys ohne Erbaussicht zum Zeitpunkt ihres 20. Lebensjahres (1 Medianjahresgehalt).
Du kannst während deines Lebens ackern und Erfolg haben und so viel raffen wie du willst. Du kannst auch jedes deiner Kinder mit 2 Häusern versorgen - 1 zum Leben 1 zum Entspannen - aber danach ist Schluss.
Alles darüber sollte der Allgemeinheit zugute kommen müssen.