Keine Sorge, wird sie auch nicht.
DACH - Deutschsprachige Community für Deutschland, Österreich, Schweiz
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Sie sind eigentlich Innenpolitikerin und als Fachfremde ins Amt gestartet. Hatten Sie eine Vorstellung davon, was auf Sie zukommt?
Alleine das ist doch ein Witz... wie will denn diese Person überhaupt vernünftige Entscheidungen treffen? Indem sie auf ihre 20 Berater hört und nachlabert, was die erzählen und einen Haufen Geld kosten?
Da ist es doch für die Lobby ein Leichtes, die Entscheidungen zu beeiflussen, wenn die Dame keine Ahnung von der Materie hat!
Unser Lieblingspolitiker Jens "Verzeihung" Spahn war doch auch fachfremd und trotzdem hat er selbst in Krisenzeiten nach eigener Einschätzung brilliant gehandelt.
Ja, der Maskendeal war wirklich eine Meisterleistung... und bis jetzt ohne Folgen für ihn.
Wie kommst du auf die Idee, dass die vernünftige Entcheidungen treffen soll? C*U Posten werden nicht nach Kompetenz vergeben, sondern danach, wer die Interessen der Großspender am besten durchsetzt und wer gerade im internen Beliebtheitswettbewerb gewonnen und somit eine Möglichkeit zur Selbstbereicherung verdient hat.
Aber damit ist doch das ganze System "krank". Unser Land wird großteils von Fachfremden regiert, die eine große Zahl Berater benötigen, um überhaupt sinnvolle Entscheidungen zu treffen... Sowas könnte JEDER...
Ich möchte in den Positionen Leute sitzen haben, die was von diesem Bereich verstehen, bereits dort gearbeitet haben und wissen, was hier wichtig ist... Lehrer, Ärzte, Bauern, Handwerkermeister usw...
Wir brauchen mit Sicherheit nicht diese Hampelmänner, die unser Geld verbrennen und keinerlei Qualifikation für ihren Posten haben.
Kann doch nicht sein, dass wir seit Jahrzehnten diese Clownshow erdulden müssen.
Das Problem beginnt viel früher, nämlich beim grundlegenden System an sich, nicht beim Personal.
Bis in die 1990er entwickelten sich Wirtschaftsleistung, BIP pro Kopf, Löhne und Renten im Gleichklang. Da funktionierte das System.
Seit dem ist das BIP pro Kopf (bereinigt) weiter konstant angestiegen, die (bereinigten Real-)Löhne jedoch nicht mehr.
An diesen Löhnen hängen aber Gesundheitsabgaben, die Rentenabgaben und die Steuern. Das Problem ist eben nicht, dass die Politik einfach Geld inkompetent verbrennt. Und das Problem ist nicht, dass die Leute einfach weniger leisten und gefälligst mehr arbeiten und weniger krank sein sollen. Das sind beides Märchen, die nur der Ablenkung dienen.
Das Problem ist, dass ein Großteil des erwirtschafteten Vermögens direkt nach oben an überreiche Besitzer und Aktionäre transferiert und dort auch nicht mehr angemessen besteuert wird. Und nur vom kleinen Rest, der den Arbeitern als Lohn bleibt sollt das gesamte Sozialsystem und der Staat bezahlt werden, mit noch genug Rest für eine vernünftige Kaufkraft. Natürlich kann das nicht funktionieren...
Egal ob Demographie, die faulen Arbeitslosen, die Jugend die nichts mehr leistet, die bösen Ausländer, die unser System belasten, die imkompetenten Politiker, die alles nur verschwenden oder die im Luxus lebenden Rentner... das ist alles nur ein Erzählung zur Ablenkung:
In den vergangenen Jahrzehnten hat die Produktivität massiv zugenommen, die Arbeitszeit hat zugenommen. Die Demographie hat sich zwar geändert, aber die Quote derer, für die die arbeitende Bevölkerung mit aufkommen muss, hat sich nicht großartig geändert: Es sind jetzt eben mehr Rentner und waren früher mal mehr Kinder. Einen tatsächlichen Unterschied macht das finanztechnisch nicht. Und selbst wenn es so wäre 5 Arbeitskräfte, die (inflationsbereinigt) 4 mal so viel verdienen, können in der Tat mit ihren Abgaben problemlos die selbe Zahl von Menschen versorgen, wie 10 Arbeitskräfte noch vor Jahrzehnten, die aber eben viel weniger produktiv waren, ohne dass die Abgaben und Steuern steigen. Letztendlich ist es der selbe Fortschritt, der die Produktivität erhöht und für die höhere Lebenserwartung verantwortlich ist.
Das einzige, was nicht mitgespielt hat und an dem alles andere hängt, sind angemessene Löhne und damit die Kaufkraft und Binnennachfrage. Und das ist auch kein Zufall. Es wurde ganz gezielt ein riesiger Billiglohnsektor etabliert und sonstige Löhne gedrückt, um bei Exporten attraktiver zu sein. Denn damit wurden ein paar wenige in Deutschland extrem reich. Und die Politiker wie auch die Medien werden eben gut bezahlt, damit die breite Allgemeinheit nicht darüber redet, sondern sich gegenseitig bekämpft.
(PS: Es gibt die Diskussion über die realen Probleme übrigens seit Jahren bei Verbänden, die aufzeigen, warum das Rentensystem so nicht auf Dauer funktionieren kann. Und passenderweise ist "gierige Rentner" gegen Jugend schnell das nächste Narrativ geworden. Ein Schelm, wer böses dabei denkt...)
Auch ein Minister vom Fach ist nicht wirklich besser. Siehe Arzt und Pharmalobbyist Lauterbach. Außer kubikmeterweise heißer Luft in Talkshows war da praktisch nur Abbau von Kapazitäten in der Fläche und halbgare Scheiße drin.
Ich weiß, wir lesen die Artikel nicht, aber fairerweise fand ich das Interview tatsächlich interessanter und vielschichtiger als es die gewählte Überschrift suggeriert.