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Nach abgesetzter Richterwahl: Brosius-Gersdorf erwägt Rückzug und kritisiert "Kampagne"
(www.tagesschau.de)
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Na da hat der Wiz doch nen Punkt: Wo die Mitte ist, definiert sich ja daraus, wo der Rand ist. Die Linkspartei ist mittlerweile so sozialdemokratisch, dass sogar ich sie gut finde und die Afd ist so offen faschistisch, dass es nicht mehr richtig lustig ist. Damit kann die CxU leicht rechts der Mitte bleiben und trotzdem gleichzeitig weit nach rechts wandern.
Ne. "Die Mitte" ist kein definierter Begriff. Das ist ja das Problem damit. Ich würde unter der Mitte eher einen annähernd zentralen Bereich verstehen, der sich auf einer zweidimensionalen Skala befindet, die das politische Spektrum zu einer bestimmten zu debattierenden Position von "rechts" bis "links" befindet und daraus ableitend würde man Parteien an der Gesamtheit ihrer vertretenen Positionen und der Abstände dieser Positionen von der Mitte der jeweiligen Skalen einordnen.
Du scheinst darunter eher einen Durchschnitt der vertretenen Meinungen verstehen, quasi das Zentrum des Overton-Fensters.
Wenn ich dich richtig verstehe, dann zählen auch nicht öffentlich rezipierte extreme Positionen in dein Modell. Warum? Die Positionen von relevanten Parteien/Politikys orientieren sich doch letztlich immer an der öffentlichen Debatte und dem, was sagbar scheint.
Weil auch jede noch so extreme Position doch mal diskutiert wurde und man diese Positionen zur Orientierung heranziehen muss, wenn man schon so eine eingeschränkte und nicht ausreichende Skala verwenden will.
Wenn jetzt alle Parteien nach rechts rücken könnte man doch sonst gar nicht beurteilen, dass alle nach rechts rücken, wenn die linken Positionen nicht mehr vertreten werden und nicht mehr in die Bewertung einfließen.
Ne. Die AfD hat doch gezeigt, dass eine Partei sich auch von außerhalb dieses Spektrums in den Diskurs zwängen kann.
Der Witz an der Afd ist doch, dass sie nicht von vornherein mit extremen Positionen in den Diskurs kam. Stattdessen wurden extreme Positionen durch kritische Massen von außerhalb, wie Pegida, langsam diskursfähig gemacht, dann übernommen und schrittweise erweitert. (Und aktuell aufgrund der Verbotsdiskussion/des Verfassungsschutzes schritt-/teilweise zurückgenommen, das Wort "Rem.grat.on" soll laut Sprachtegelung der BT-Fraktion ja aktuell beispielsweise nicht verwendet werden.)
Aber um diese extremen Positionen in den Diskurs zu bekommen braucht es eine kritische Masse an Menschen, die politisch absolut nichts zu verlieren hat. Etablierte Parteien taugen dafür nicht. Neue Parteien taugen dafür auch eher nicht. Bürgerinitiativen im Weiteren Sinne schon.
Die AfD war schon sehr früh extremer als der Rest des Parteienspektrums und hat dadurch erst das Overton-Fenster verschoben. Natürlich ist sie nicht von vorneherein mit dem Brecheisen ihrer heutigen Rhetorik massenhaft aufgetreten. Aber Höcke hat z.B. 2014 schon (im Landeswahlkampf für die AfD) geschwafelt, das "Gender-Mainstreaming" sei ein Gesellschaftsexperiment, um "die natürliche Geschlechterordnung" abzuschaffen.
Die AfD hat das nicht alleine gemacht. Die Medien haben fleißig mitgeholfen, indem sie den braunen Kaspern eine Plattform geboten haben und die etablierten Parteien haben sie legitimiert, indem sie ihre Punkte nachgeplappert haben, wie ein Papagei.
Ja, aber andere Diskussionen.
Das passt durchaus in den Kontext, denn was da wieder passiert ist, ist das gleiche Muster: Das braune Gesocks setzt eine Agenda und Alle laufen hinterher.
Diese Gesellschaft lässt sich von den Nazis vor sich hertreiben.
Aber es geht nicht darum, wie die AfD populär wurde, sondern welche Positionen relevant für eine Definition einer politischen Mitte sind.
Und genau diese Positionen werden im Moment ständig von der AfD bestimmt.
Ach komm. Mir reichts. Geh weg.