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In CH fahren die Leute halt gern mit dem Auto in den Urlaub (Italien, Frankreich, Spanien, Kroatien), und sind es sich gewöhnt um die 1000km mit einem Tank zu fahren. Dazu haben wir eine große Minderheit aus Ex-Yugoslavien, die oft mit dem Auto in ihre Herkunftsländer fahren. Klar kann man mit der Bahn nach Italien, aber versuch mal dich in der Toscana, auf Sardinien oder Sizilien ohne motorisiertem Gefährt außerhalb der größten Städtr zu bewegen. Es ist fast unmöglich.
Fahr mal mit 300km Reichweite bis nach Serbien oder Albanien. Das dauert lang, ist mühsam und ggf sogar unmöglich, da es im Balkan sehr viel weniger Lademöglichkeiten gibt. Noch dazu generieren die ihren Strom fossil, was das Elektroauto ähnlich schädlich macht wie einen Verbrenner.
Für die typische Stefanie die 20km zur Arbeit und 5km zum Einkaufen fährt und sonst nicht viel gibt es keine Ausrede, einen Verbrenner zu benutzen. Das ist klar.
Mal abgesehen von all dem: die Lösung der Klimakrise sind keine Elektroautos, es sind Fahrräder, Fußgänger, und öffentlicher Verkehr. Elektroautos statt Verbrenner ist wie Nikotinverdampfer statt Zigarette. Weniger schlimm, aber weit entfernt von gut.
Es ist halt das Eine, eine liebe Gewohnheit zu haben - aber was anderes, diese unbedingt beizubehalten, auch wenn einen das 20000€ kostet. Und die Alternative einfach ist, ein paar Stunden im Jahr auf das Füllen des Akkus zu warten und währenddessen nen Kaffee zu trinken und ein Käsebrötchen zu essen.
Genau richtig. Oder die 1200km entspannt im Zug zu verbringen und nur für die letzten 100km ein Auto mieten wo es nicht anders geht.
In welchem anderen Bereich oder in welchem Unternehmen kauft man sich zehntausende Euro teure Technik, die man einmal im Jahr braucht?
Irrational.
Selbstverständlich. Ein Auto zu besitzen ist sehr oft bereits irrational. Besonders in der Schweiz, wo die Distanzen kurz sind, und der ÖV mehr oder weniger der Beste der Welt. Es wird trotzdem gemacht, sehr oft schlicht aus Faulheit.
Der relative Reichtum spielt auch eine Rolle. Schon nur einen Mietwagen abholen und zurückbringen zu müssen ist den Leuten die Tausende wert.
Ich glaube es ist nicht nur Faulheit, sondern mir scheint es so zu sein dass wenn Leute sich längere Zeit vorwiegend mit dem Auto bewegen , sie es sich dann einfach nicht mehr zutrauen, sich eine halbe Stunde körperlich zu bewegen. Und ich rede nicht von Greisen sondern gesunden Leuten im mittleren Alter .
Eine halbe Stunde, das sind nicht mehr als zwei Kilometer zu Fuss oder acht Kilometer mit dem Rad. Das ist allermeistens schneller und oft viel angenehmer als ÖPNV oder Auto.
Irgendwas komisches passiert da im Hirn. Wie bei einer Droge, wo ein Schüler sich nicht mehr zutraut, ohne Zigarette eine Prüfung zu schreiben.
Ist das nicht Faulheit? Dass der innere Schweinehund sagt, ach komm, setz dich ins Auto und lass dich kutschieren, anstatt dich aufs Fahrrad zu schwingen und dabei deine Kondition wieder aufbaust und deiner Gesundheit was Gutes tust?
Sicher auch, aber ich glaube es ist nicht nur das.
Vor einer Weile war ich im Zillertal, um alte Freunde zu treffen die im Urlaub da waren.
Bin also mit dem Zug hin und hatte eine Unterkunft zwei Kilometer weiter, also eine halbe Stunde. Auf OpenstreetMap habe ich nachgeschaut, dass das bequem zu spazieren ist.
Dann habe ich am Bahnhof noch ne Bratwurst gegessen und habe die Leute im Imbiss gefragt in welche Richtung ich gehen muss. Das waren Leute von dort, die da arbeiten. Zwei Kilometer!
Und dann hatte ich drei Leute, die mir erklärten, dass ich NIE IM LEBEN DA ZU FUSS HIN KOMMEN WÜRDE, DASS DAS VIEL ZU WEIT SEI ETC.
Die sind diesen Weg einfach niemals zu Fuss gegangen und haben es nicht für möglich gehalten.
Krass. Die Leute in CH sind auch faul (fahren 1-2km vom Dorf an den Waldrand, damit ihr Köter scheißen kann) aber so extrem dass man vergisst was zu Fuß gehen ist dann doch nicht.
Wie witzig, wir haben gerade einen wunderschönen dreiwöchigen Urlaub mit der Bahn gemacht, von München über Graz - Bled in Slowenien - Ljubljana - Postiojna - Pula in Kroatien - Triest und mit dem Nachtzug zurück nach München. Alles mit dem Zug, nur von Pula nach Triest haben wir den Flixbus genommen.
Meine Partnerin hat danach beschlossen, ihr Auto zu verkaufen, was in der letzten Zeit für Monate sm Stück rum steht.
Kenne ich gut, haben wir ähnlich selber gemacht. Bern->Innsbruck->Ljublijana->Zagreb und zurück. Wie du siehst, handelt es sich allesamt um Städte - weswegen ich von außerhalb der Städte sprach. Fahr mal mit dem nicht existierenden ÖV auf ein Weingut, zu einem Bergdorf, und so weiter. Es geht nicht.
Wir besitzen kein Auto, schon viele Jahre nicht mehr. Es ist für uns unnötig.
Ja und? Ich kann mit dem Fahrrad auch nicht auf den Mond fahren. Brauche ich deswegen ne Mondrakete?
Ich bin nicht sicher, warum du mir in einem etwas streitlustigen Ton antwortest. Wir besitzen kein Auto. Es ist schön, dass deine und meine Lebensrealität dies ermöglicht. Für die Secondos, die Familie in den Dörfern Ex-Yugoslaviens haben, sieht es anders aus.
Was mich stört, ist dass ständig angeführt wird, dass Leute angeblich immer "auf ein Auto angewiesen sind". Gut manche Leute brauchen eins.
Jedoch: Sehr viele Menschen und Familien, die kein Auto haben, haben sich bewusst dazu entschieden. Sie stellen fest: Wenn man will, geht es.
Das macht es unglaubwürdig, dass die grosse Mehrheit angeblich unbedingt ein Auto braucht. Für vermutlich eine Minderheit ist es sicherlich in der Tat der Fall, dass es ohne nicht geht. Aber man kann nicht an so einer Minderheit nicht die Gestaltung ganzer Verkehrssysteme ausrichten, zum Schaden von uns allen.
Die "Lebensrealität", die Du anführst, kann man sich als mündiger freier Mensch selbst gestalten. Wir wären ja auch peinlich berührt, wenn jemand sich beklagt, dass er Metzger ist, oder dass er fünf Kinder hat. Da gibt es doch so was wie Selbstverantwortung?!
Dabei ist klar, dass häufige Autobenutzung über die Zeit verstärkt Abhängigkeiten schafft, indem z.B. Freizeitaktivitäten oder Sozialkontakte darauf aufgebaut werden. Nur: Rauchen schafft auch Abhängigkeiten, es ist deswegen noch lange nicht erstrebenswert.
Und genauso gilt das gegenüber "viel Autofahren" und unbedingt 1000 Kilometer Touren fahren müssen, versus "wenig Autofahren", es gibt ja ein Kontinuum von Handlungsoptionen.
Das ist offensichtlich falsch.
Das ist offensichtlich richtig.
Mich hingegen stört es, wenn in linken Kreisen so getan wird, als wären Elektroautos die Lösung für die Probleme mit Verbrennern. Sie sind es nicht. KEINE Autos sind die Lösung (mit vernünftigen Ausnahmen, wie zB Handwerker, Lieferdienste, usw). Tatsächlich brauchen tun wir etwa 1% der Autos, die heute im Umlauf sind. Höchstens.
Es ist nicht nur unglaubwürdig, es ist schlicht falsch. Die große Mehrheit braucht kein Auto.
Das ist eine Aussage, wie sie nur von einem relativ gesehen wohlhabenden Nordeuropäer kommen kann.
Das ist schlichtweg falsch.
Korrekt wäre: Die große Mehrheit würde kein Auto brauchen, wenn wir aufhören würden jede Alternative kaputtzumachen.
Aber das ist nunmal die (politische) Realität, in der wir leben, nicht in einer "Aber wenn es richtig gemacht würde, dann..."-Phantasiewelt.
Ist doch klar, dass Elektroautos in verkehrspolitischer Hinsicht ne Krücke sind, und sie die meisten Probleme des Autos in der Stadt nicht lösen.
Das Problem mit dem riesigem CO2-Ausstoss von Verbrennerautos lösen sie allerdings schon. Und dieses Problem ist ein akutes.
Nicht wirklich. Die Produktion von Elektrofahrzeugen setzt ebenso gewaltige Mengen von CO2 frei. Dieses Budget sollten wir eher ausgeben, um die Bahninfrastruktur auszubauen.
Der User möchte wohl sagen, dass die Familie sich mal besser auf immer verabschieden soll, wenn sie nicht in die Großstadt ziehen will.
Das ist unrealistisch. Viele sind arm und leben teilweise oder vollständig von der Landwirtschaft.
Ja, war ein Witz.
Gerade CH fand ich für BEV traumhaft. Sogar die einfachen Rastplätze sind mit Ladesäulen ausgestattet, nicht nur voll ausgestattete Raststätten mit Bewirtung. Sowas wünsche ich mir auch für DE. Wir sind hier zwar inzwischen sehr gut ausgestattet mit Lademöglichkeiten an der Autobahn, aber die kleinen Rastplätze wären das Tüpfelchen auf dem i.