Irgendwer redet von irgendwas, was zu gut ist um wahr zu sein ist. Ende der Geschichte.
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Im verlinkten nature Artikel sind doch (auch in der kostenlosen vorschau) alle Quellen zum zugrundeliegenden verfahren angegeben, sieht doch seriös aus und scheint Hand und Fuß zu haben? Ist doch schön, wenn irgendwer irgendwann mal versucht, den Hut in den ring zu werfen und es mal in der Praxis versucht :)
Ein Artikel in Natur macht noch lange kein sinnvolles, ganz zu schweigen ökonomisch herstellbares, Produkt.
Ich finde zumindest in der Theorie klingt es vielversprechend und ob etwas praktischtauglich ist, lässt sich meistens am besten in der Praxis testen, so lange dabei kein großer schaden entsteht. Und wenn ein unternehmen Geld oder Zeit investiert, etwas neues umzusetzen, geht es zumindest ja mal davon aus, dass es das mit ner gewissen Wahrscheinlichkeit auch gewinnbringend vermarkten kann, denn wer würde ein Risiko eingehen, ohne eine Gewinnchance zu wittern... Ich meinte aber auch gar nicht den nature Artikel selbst sondern seine abgegeben Quellen, die nicht journalistisch sonderwissenschaftlich sind und dass die Theorie hinter der Geschichte auf mich jetzt nicht so hoaxy wirkt auf den ersten blick
Mal ein Beispiel, was es da für Probleme gibt: Um das Lignin zu lösen, muss das Lösungsmittel (also das Sulfit und Hydroxid) an das Lignin ran und das verbrauchte Salz sowie gelöste Lignin wieder weg, das ist im Holz reine Diffusion. Das kann nur die Holzfasern entlang dort rein, quer zu den Fasern kommt man kaum durch. D.h. Kleinteile sind kein Problem, dauert ein paar Stunden für wenige centimeter. Das skaliert aber nicht. Ein Meter lang bei 5x5 cm dauert Wochen. Und das ist die Größe des rohen Holzes, nicht nach dem Zusammenpressen.
Findet das heiße Verdichten nicht sowieso nach der Trocknung statt? Langsame Holztrocknung sollte ja machbar sein, wenn es währenddessen nicht Permanent bearbeitet werden muss. Aber sicher gibts es Probleme, ich gehe nur davon aus, dass GroßintvestorInnen oder FirmengründerInnen sich Gedanken darüber gemacht haben und der Meinung sind, eine wirtschaftliche Lösung für den Prozess oder ihre Anwendungsnische gefunden zu haben. Das ist zwar kein Garant, aber eben der nächste (für InvestorInnen riskante) Schritt von der Forschung in die Praxis. Ich würde sagen, solange das keine gemeinnützige oder staatliche Organisation übernimmt, ist das ein wichtiger Mechanismus für allgemeinen Fortschritt
Naja neige bei sowas zu Optimismus, man kann ja schließlich nie wissen
Der offensichtliche Hahnenfuß ist, dass wir schon jetzt deutlich mehr Holz nutzen, als nachhaltig wäre. Wahrscheinlich gibt es bei den Eigenschaften aber auch noch unknown unknowns.